Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte der K. und K. Wehrmacht 4. (1905)

Die Artillerie - Organisation und Entwicklung der Festungs-Artillerie 1850-1854, 1867-1903 - II. Festungs-Artillerie 1867-1903

221 Der Uebergang in die neue Organisation erfolgte mit 1. Juni 1867. Jedes Bataillon bestand nun aus dem Stabe und 5 Compagnien mit den Nummern 1 bis 5. Das 9. Bataillon hatte überdies drei Gebirgs-Batterien mit den Nummern 1, 3, 5. Im Kriege erhielt jedes Bataillon eine sechste Compagnie, das 9. ausser­dem noch weitere drei Gebirgs-Batterien mit den Nummern 2, 4, 6. Die Gebirgs-Batterien bestanden von nun an, nachdem die Raketen- Geschütze mit dieser Organisation abgeschafft wurden, nur aus dreipfündigen Rohr-Geschützen. Den Stab bildeten : 1 Stabsofficier als Commandant, 1 Adjutant, 1 Ober­arzt, 2 Subaltern-Aerzte, 1 Rechnungsführer, 1 Stabstrompeter. Eine Compagnie bestand aus: 1 Hauptmann. 2 Oberlieutenants, 2 Lieute­nants, 5 Feuerwerkern, 5 Führern, 10 Corporalen, 1 Trompeter, 20 Vormeistern, 30 Ober-, 40 Unter-Kanonieren, 5 Officiersdienern. Im Kriege vermehrte sich der Stand einer Compagnie um 1 Unter­lieutenant, 3 Feuerwerker, 3 Führer, 6 Corporate, 1 Trompeter, 10 Vormeister, 43 Ober-, 57 Unter-Kanoniere, 1 Offleiersdiener. Der Stab vermehrte sich nur um 1 Proviant-Officier und beim 9. Bataillon um 1 Thierarzt. Eine Gebirgs-Batterie bestand im Frieden aus: 1 Hauptmann, 1 Ober­lieutenant, 2 Unterlieutenants, 3 Feuerwerkern, 4 Führern, 6 Corporalen, 1 Trompeter, 16 Vormeistern, 22 Ober-, 32 Unter-Kanonieren, 4 Officiers- dienern, 1 Schmied, 1 Sattler. Im Kriege: 1 Hauptmann oder Oberlieutenant, 1 Unterlieutenant, 3 Feuerwerker, 2 Führer, 5 Corporale, 1 Trompeter, 8 Vormeister, 31 Ober-, 46 Unter-Kanoniere. Die Gebirgs-Batterie. hatte im Frieden 8 und 1 Reserve-Tragthier, im Kriege 46 und 2 Reserve-Tragthiere, ferner stets 4 Gebirgs-Reitpferde und 4 dreipfündige Geschütze Der geringere Stand der Batterien im Kriege folgt daraus, dass deren Anzahl verdoppelt wurde. Die Stärke der Bataillone Nr. 1 bis 9 betrug also im Kriege beim Stabe 14, bei den Compagnien 1476 Mann, hiezu kam beim 9. noch der Stand der Gebirgs-Batterien mit 610 Mann. Als Ergänzungs-Bezirke waren zugewiesen: Dem 1. Bataillon jene der Infanterie-Regimenter Nr. 35, 37, 60, 73, dem 2. Nr. 28, 42, 67, 70, dem 3. Nr. 8, 71, 72, dem 4. Nr. 4, 49, 9, 30, 77, 80, dem 5. Nr. 14, 59, 38, 46, 68, dem 6. Nr. 1, 34. 39, 79, dem 7. Nr. 54, 15, 24, 55, 5S, dem 8. Nr. 18, 74. 10, 40, 45, 57, dem 9. Nr. 21, 36, 13, 20, 56. An ärztlichen Requisiten erhielt jedes Bataillon mit Circ. Verordn, vom 9. Juli 1867: 1 completen Cavallerie-Bandagen-Tornister sammt Instrumenten- Etuis, Verband-Geräthe und Requisiten wie für ein Infanterie-Bataillon und 1 kleinen Medicamentenkasten, der beim Ausmarsche zurückzulassen war. Beritten waren nur die Stabsofflciere. Im folgenden Jahre wurde mit Allerhöchster Entschliessung vom 12. März das Küsten-Regiment aufgelöst und aus demselben, sowie den 3 noch bestehenden Festungs-Compagnien des 8. Artillerie-Regiments, welche beim 8. Festungs-Ba­taillon und beimKüsten-Regimente inZutheilung waren, nebst den 2 in Dalmatien stehenden Gebirgs-Batterien, 3 neue Festungs-Artillerie-Bataillone gebildet1). Hiezu wurde der Stab des Küsten-Regiments aufgelassen, die Bataillons- Stäbe desselben blieben bestehen und behielten ihre bisherige Dislocation. Das Küsten-Artillerie-Bataillon Nr. 3 wurde zum 10., Nr. 2 zum 11., Nr. 1 zum 12. Festungs-Artillerie-Bataillon umgewandelt, jedes dieser neuen Bataillone somit aus 1 Stabe und 5 Compagnien gebildet. Diese erhielten je die Nummern 1 bis 5 und wurden im Kriege auf 6 vermehrt. Das 11. und 12. Bataillon erhielt überdies im Frieden noch je 1 Gebirgs- Batterie mit der Nummer 1, im Kriege aber eine 2. Gebirgs-Batterie mit der Nummer 2. Das 10. Bataillon in Pola erhielt zur Ergänzung auf 5 Compagnien die zu Carlstadt befindliche 1. Festungs-Compagnie des 8. Artillerie-Regiments, *) *) N. V. Bl. 1868, Circ. Verordn, vom 17. März.

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