Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte der K. und K. Wehrmacht 4. (1905)

Die Artillerie - Geschicht der Organisation und Entwicklung der k. und k. Feld-Artillerie 1618-1903 - II. Die Feld-Artillerie-Regimenter 1772-1903 - C. Adjustierung

181 Holzmütze, wie für die Infanterie, weiter. Die Böcke erhielten gleichfalls den Schnitt der Dragonerröcke, hatten Achselwülste und Dragoner. Böcke und Mantel waren nun ohne Passepoil. Die Knöpfe zeigten wie hei den Ofücieren die Embleme. Der Mantel blieb wie bisher und wurde von der rechten Schulter zur linken Hüfte ge­tragen. Die Pantalons zierten scharlachrothe Lampassen, Unterofficiere und Fahr-Kanoniere hatten an denselben unten einen Lederbesatz ohne Laschen, mit Strupfen. Statt der bisherigen Anhängschnur erhielt der Vormeister eine Stückaufsatz-Anhängschnur von scharlachrother Wolle, mit einem Knebel am Ende. Das Passepoil an den Mänteln und Böcken wurde aufgehoben. Die Bedienungs-Mannschaft und die Fahr-Kanoniere trugen nun den neuen Pionnier-Säbel, die Unterofficiere den Cavallerie-Säbel. Die Pferde, mit Ausnahme der Beitpferde, behielten schwarze Pferde­decken *). Die Paektomister der berittenen Fahr-Kanoniere wurden mit schwarzem Lammfell versehen. Die unberittenen Fahr-Kanoniere behielten die gewöhnlichen Cavallerie-Packtornister. Striegel und Handriemen wurden wie bei der Cavallerie eingeführt. Das Satteln und Packen des Pferdes geschah wie bei der Cavallerie. Den Mantelsack trug die gesammte Artillerie. Bei Errichtung der Musik­banden wurde die Adjustierung derselben jener der Artillerie-Trompeter gleich gemacht. Als Beengagierungszeichen diente eine weisstuchene Granate am Bocke. Die Artillerie erhielt statt der bisherigen Cavallerie-Zelte Marschzelte für 10 Mann. Mit dem Jahre 1861 wurden die neuartigen Waffenröcke mit umge­schlagenen Kragen, sechs Knöpfen und Achseldragonern auch bei der Artillerie eingeführt, die Manteltaschen von hinten nach vorne gegeben2), 1862, respec­tive 1863, die Aermelleibl ohne Wulst und Spangen, normiert, die Fahr-Kano­niere mit den neu vorgeschriebenen Pionnier-Säbeln und neuer Steckkuppel, statt mit den bisherigen Säbeln und Säbelkuppeln, betheilt. Die Officiersdiener behielten statt der Aermelleibl Kittel und Tuchleibi. Als Bewaffnung der Ar­tillerie wurde 1863 vorgeschrieben: für sämmtliche Unterofficiere, Begiments-, Stabs-, Batterie-Trompeter und die Curschmiede der leichte Cavallerie-Säbel mit der zugehörigen Kuppel; für di6 Bedienungs-Mannschaft, die Compagnie- Trompeter, Professionisten der Pionnier-Säbel mit Ueberschwung; für die Fahr- Mannschaft der Pionnier-Säbel an der Steckkuppel. Die berittenen Unterofficiere hatten ausserdem eine gezogene Kapselpistole. Im Jahre 1864 wurde für die berittenen Artillerie-Chargen eine neue Pferde-Ausrüstung eingeführt. Sie be­stand aus ungarischem Sattel mit lederner Sitzdecke, Obergurte, Pistolen­halfter, Packriemen, Packtornister aus Ziegenhaargewebe mit Leinwand ge­füttert, Mantelsack aus krapprothem Tuche mit Lammfell-Deckel. Die Officiere erhielten gleichfalls geändertes Beitzeug und zwar: Sattel mit Satteltasche und ungarischem Bock; Untergurten an beiden Enden ge­spalten, mit Schnalle, Untergurten-Strupfen aus Leder; Obergurte, Steig­riemen, schwarze Kotze wie bisher, Pistolenhalfter auf der rechten Seite des Bockes, mit Lederstrupfe am oberen Band und Schubschleife, Tornister aus dunkelbraunem Leder mit Tasche für Hufeisen. Letzterer wurde am Sattel mit einem Anhängriemen befestigt. 1866 wurden bei den Musikbanden die Bänder der Achselverzierung am Wulste mit einem Schlitz versehen, um bei umgehängtem Mantel den Achsel­dragoner des Bockes hindurchziehen zu können. Die neue Adjustierung der Curschmiede war: gelbe Knöpfe, krapprothe Aufschläge, lichtblaue Kappe mit Führers-Distinction, lichtblaue Holzmütze, Mantel wie Fuhrwesen, mit krapprothem Passepoil und Führers-Distinction, dunkelblaue Blouse, Cavallerie-Halbstiefel mit Sporen, Halsflor, leichter Caval­lerie-Säbel mit Kuppel, Porte-épée, Handschuhe und Mantelsack wie Cavallerie. x) R. K. M., Registratur 1861, Abth. 7, Nr. 1428. a,i Die Decorationen waren damals auf den Mänteln zu tragen. Ebenso wurde (1861) für die Artillerie der neue Cavallerie-Säbel umgestaltet, er war für die Trom­peter, Curschmiede, Unterofficiere der Feld-Artillerie bestimmt. Die Musiker erhielten den umgestalteten Infanterie-Säbel; den Pionnier-Säbel hatten die Compagnie-Trompeter, Vor­meister etc.

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