Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte der K. und K. Wehrmacht 4. (1905)
Die Artillerie - Geschicht der Organisation und Entwicklung der k. und k. Feld-Artillerie 1618-1903 - II. Die Feld-Artillerie-Regimenter 1772-1903 - C. Adjustierung
176 Ferner Rockel aus rehfarbenem Tuch, in Schnitt und Form wie für Infanterie mit ponceaurother Egalisierung und gelben Knöpfen, welche die Regiments-Nummer zeigten. Das Leibi rehfarben, "mit kleinen Knöpfen. Weisse Tuchhosen nach Schnitt der deutschen Cavallerie, Ueberhosen, Stiefel ohne Ausschnitt, Halsbinde mit Schnalle, Tornister, Brotsack wie die Infanterie, Säbel gleichfalls wie diese aber mit Messing-Gefäss, Ortband und Mundstück, ohne Handriemen, Ueberschwungriemen wie die Füsilier-Zimmerleute ; Stockriemen, Pack- und Tragriemen für den Mantel — alles Riemzeug von weissem Leder; Holzmütze und Fäustlinge, wie die Infanterie. Der Kanonier hatte einen Haselnussstock mit umwundener Lunte und das Reisszeug mit Futteral und Anhängriemen zum Aufhängen an den Knöpfen der Rockpatte. Der Unter-Kanonier hatte kein Reisszeug, der Tambour keinen Mantelriemen. Die Regiments-Cadetten und Gemeinen ex propriis waren wie der Unter- Kanonier gekleidet, nur hatten sie Porte-épée und Lederhandschuhe. Der Tambour war wie der Kanonier adjustiert, doch trug er am Röckel die Bordierung des Füsilier-Tambours, ferner den Tornister, die Trommel, aber keinen Kittel und Rock. Der Corporal unterschied sich durch eine goldene Borte und ein goldenes Börtchen statt der messingenen Schlinge, am Hute und hatte weder Kittel noch Holzmütze. Er erhielt das Porte-épée, wie der Füsilier-Corporal, lederne Handschuhe und den Haselstock mit Stockriemen. Der Feldwebel hatte eine breitere Hutborte als der Corporal und trug ein spanisches Rohr ohne Stockriemen. Der Regiments-Tambour war wie der Feldwebel gekleidet, hatte aber goldbordierten Rock, goldbordierten Trommelriemen. Der Hautboist hatte den Hut wie der Feldwebel, wollene Quasten und Federbusch wie der Infanterie-Hautboist; den Mantel wie der Kanonier, den Rock mit der Verzierung und in der Form -wie die Hautboisten der deutschen Infanterie, in den Borten war die rothe Egalisierungsfarbe, von weissen Streifen durchzogen. Säbel, Stiefel, Tornister und Packriemen hatte er wie der Kanonier. Die Privatdiener glichen den Kanonieren, nur war der Hut ohne Federbusch, Schlinge und Knopf; an Rüstung erhielten sie nur Tornister, Brotsack und Mantelriemen. Im Jahre 1829 wurde befohlen, dass die Zwilchkittel weiterhin nur für die Corporate und Tamboure bestimmt sind '). Die Officiere erhielten nun: den Hut wie die Infanterie-Stabsofficiere, respective Oberofüciere mit Uniformknopf, Hutschlinge und schwarzgelbem Federbusch, breiter goldener, respective schwarzseidener Borte, in jeder Ecke eine schwarzsammtene Hutrose, von einer Goldverzierung umgeben, in deren Mitte der Allerhöchste Namenszug stand. Mäntel wie die Infanterie ; den Oberrock in der Farbe des Uniformrockes, sonst wie die deutsche Infanterie; rehbraunen Uniformrock mit ponceaurother Egalisierung und Futter, im Schnitt nach der Infanterie; gelbe Knöpfe mit der Nummer, Aufschlags-, respective Distinctionsbörtchen wie die Infanterie, ein Gilet von Tuch. Beinkleider aus weissem Tuche (daneben aber waren solche aus grau meliertem Tuche gestattet), Stiefel, Sporen, Handschuhe, Degen mit Kuppel, wie die Infanterie, ebenso Feldbinde und Porte-épée wie diese. Schabracken und Reitzeug der Artillerie-Stabsofficiere war jenen bei der Infanterie gleich, das übrige Rilst- und Sattelzeug war wie bei der deutschen Cavallerie. Mit dem Jahre 1837, respective 1810 fand eine Neuadjustierung der Armee und damit auch der Artillerie statt. Die Officiere erhielten den Hut wie die Infanterie-Officiere, mit der gleichen Unterscheidung der Stabs- und Ob er officiere. Derselbe war mit einer Cocarde versehen, die eine Krempe stand flach aufwärts, die andere war in der Mitte gewölbt. In den Ecken lagen die Rosen aus Goldbouillon, die ein rundes Mittelschild aus schwarzem Sammt mit gesticktem Allerhöchsten Namenszug einschlossen. Der Federbusch blieb schwarzgelb. Neben dem Hute hatten die Officiere auch die Lagermütze von mohrengrauem Tuch mit geradem Sonnenschirm und Sturmband ohne Schnalle, beide von schwarzlackiertem Leder. Sie war mit einer schwarz-gold geflochtenen Schnur >) E. A., H. K. E. 1829, E. 3416.