Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 2. (Dritte Folge, 1903)
Hauptmann Criste: Die österreichische Truppen-Aufstellun gegen Preussen und Polen, 1790
Die österreichische Truppen-Aufstel 1 nng 1790. 13 Sprüche wieder verwerten könne, dann müsse man an Böhmen denken und nicht an Ungarn, oder zum mindesten die Aufhebung des Reversionsrechtes verlangen, das die Krone Böhmen über die Lausitz habe. Hompesch überreichte Hertzberg „im Kamen der ungarischen Stände” ein Schriftstück, in welchem Preussen aufgefordert wurde, im Verein mit Sachsen als Garant der ungarischen Constitution in Ungarn eine kleine Armee einrücken zu lassen. Die Verfasser dieses Schriftstückes ermangelten nicht, Ersatz der Kriegskosten anzubieten und versprachen, „zum Besten des Königs und seiner Länder alle Begünstigungen einzuräumen, die von dem grenzenlosen Dank einer von ihrem äussersten Unglück und der Sclaverei geretteten grossmütigen Kation erwartet werden können und für die Ehre und das Wachsthum seines Hauses mit unauslöschlich dankbarem Gefühl Gut und Blut aufzuopfern”. Dem Grafen Hertzberg wurde angedeutet, dass er den ungarischen Adel erhalten und dass man ihn durch „einträgliche Besitzungen” auf immer an den Boden des Landes binden werde. Auf Hertzberg machten die Eröffnungen des Barons Hompesch, dieses „Erzabenteurers”, wie er ihn nannte, wenig Eindruck; umso grösseren auf den König, der ihn sogar zu seinem Adjutanten ernannte. Kächst Hompesch war es ein von mehreren Magnaten nach Berlin gesendeter junger Mann, der gleichfalls den preussischen Hof für den Umsturz in Ungarn gewinnen sollte. Gleich bei der ersten Audienz, die der König diesem Emissär im Herbste 1789 gewährte, erklärte der Monarch, er sei bereit, im Frühling, sobald es nur die bessere Jahreszeit gestatte, den Krieg gegen Oesterreich zu beginnen, um auf diese Weise das Vertrauen der Ungarn zu rechtfertigen; zugleich griff auch des Königs General-Adjutant, Oberst von Bischoff- werder, in das Gespräch ein und bezeichnete kurz und bündig den Herzog Carl August von Sachsen-Weimar als den für Ungarn geeignetsten Souverän. Mit einem einfachen „Amen” bekräftigte der preussische König seine Einwilligung. Herzog Carl August gieng doch nicht gleich auf diese Lockung ein; er erinnerte sich an das Schicksal des unglücklichen pfälzischen Churfürsten, der in Böhmen nur den Titel