Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 1. (Dritte Folge, 1902)

Militär-Registratos Langer: Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1698-1700

Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1698—1700. 117 warten müssen und endlich von der Festung und dem Schloss Freiburg sammt dem Fort de St. Pierre und den übrigen Dependenzen im Allerhöchsten Namen Seiner römisch-kaiser­lichen Majestät mit den Truppen militärisch Besitz ergriffen, von dem französischen Commandanten, Herrn de Clairac völlig übernommen und die kaiserliche Garnison mit allen Formalitäten eingeführt. Obwohl wegen der Abtretung der Festung Breisach sich noch ein Anstand ereignet, indem die dortige Brücke von den Franzosen noch nicht völlig ab­gebrochen ist und vor der völligen Destruction derselben, welche dem Vernehmen nach, weil sie alle Joche aus dem Fundament lierausreissen, vor einigen Wochen nicht beendigt sein dürfte, sie den Platz nicht verlassen wollen und dies­falls eine königliche Ordre zu haben vorgeben, so werde ich dennoch nicht unterlassen, die Franzosen continuierlich dies­falls zu belangen und zu pressieren, dass ich auch in diese Festung mit den dahin bestimmten Truppen bald einziehen und dieselbe im Allerhöchsten Namen Seiner römisch-kaiser­lichen Majestät in Besitz nehmen könne. Es würde aber viel­leicht ohne unterthänige Massgebung die Abtretung dieser Festung umso geschwinder befördert werden, wenn Eure Durchlaucht selbst an den Marquis d’Uxelles diesfalls schreiben oder dem Herrn FML. von Würtz, welcher nun­mehr wirklich in Kehl sein wird, die Commission gnädigst auftragen würden, in Ihrem Namen zu sprechen, mit der Versicherung, dass man, wenn sie diese Festung wirklich ab­getreten haben würden, ihnen an der ferneren Destruction der Brücke keineswegs hinderlich sein wolle. Den Herrn FML. von Würtz, welcher mir auch be­richtet hatte, dass die Franzosen nicht früher als am gestrigen Tag, Freitag, den 11. d. M., ihm die Festung Kehl haben überantworten wollen, habe ich beordert, mit 100 Mann von den bei mir befindlichen kaiserlichen Regimentern, welche ich zu diesem Zwecke ihm zugeschickt, mit den beiden Grenadier-Compagnien des Durlachischen und meines Kreis- Regiments, welche von den schwäbischen Grenadieren erst allein in dem Kinziger-Thal angelangt waren, sodann mit den 500 Commandierten, welche von dem Würtz’schen Regiment zu obbesagtem Zwecke im Kinziger-Thale gestanden und

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