Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 1. (Dritte Folge, 1902)

Militär-Registratos Langer: Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1698-1700

Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1693—1700. 107 In der Voraussetzung, dass Frankreich die an keine be­sonderen Bedingungen geknüpfte Räumung Freiburgs bald bewerkstelligen und auch mit der Uebergabe Breisachs nicht länger, als zur Demolierung der Insel-Schanze und Abtragung der Rhein-Brücke nöthig, zögern würde, ergieng auf Grund der Allerhöchsten Entschliessung vom. 13. November 1697 ein Hof-Decret an die oberösterreichischen Geheimen Räthe, dass die nach dem Nimweger Frieden nach Constanz verlegte Freiburger Universität und die zu derselben Zeit von Frei­burg nach Waldshut übersiedelten beiden „vorderöster­reichischen Wesen”, d. i. die politische und die Finanz- Landesbehörde, „Regierung” und „Kammer”, wieder nach Freiburg zurückkehren und die oberösterreichischen Geheimen Räthe, beziehungsweise die vorderösterreichischen Wesen die geeigneten Anträge für die Wiederbesetzung und Einrichtung der beiden Festungen Freiburg und Breisach stellen sollten1). Auch an den General-Lieutenant FM. Markgrafen Ludwig von Baden ergieng vom Kaiser die Weisung, alle für den angegebenen Zweck nöthigen Vorkehrungen zu trelfen. Der General-Lieutenant beauftragte hierzu den GFWM. Car! Egon Landgrafenzu Fürstenberg, Commandanten zu Constanz, welcher sich dieses Auftrages durch die in einem umfangreichen Berichte vom 23. December 1697 gemachten Vorschläge ent­ledigte. Zugleich überreichte er je eine „ungefähre Beschrei­bung” der beiden Festungen2), nämlich: „1. Stadt und Festung Breisach, in was für einem Stand sie dermalen, auch wie sie mit Garnison, Artillerie, Munition, Proviant und andern Kriegs-NothWendigkeiten zu versehen wäre.” „Die Situation der Stadt und Festung Breisach ist also beschaffen, dass sie auf einer vollkommenen Ebene, von nirgendswoher überhöht, und an dem Rhein-Strom liegt, der ‘) Innsbrucker Statthalterei-Archiv: Copialbuch: „Von der Rom. kais. Majestät 1697—1698”, Fol. 277. — (Die als Quelle erwähnten „Copialbücher” befinden sich sämmtlich im k. k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, die andern bezogenen handschriftlichen Quellen aber im k. u. k. Kriegs-Archive.) 2) Hofkriegsrath, 1698, Januar, 259, Exp.

Next

/
Thumbnails
Contents