Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 3/2. (1901)
Aufgelöste Truppenkörper zu Pferd - X. Besondere Kriegs- und sonstige Formationen, dann Frei-Corps und Freiwilligen-Abtheilungen - C. Frei-Corps und Freiwilligen-Abtheilungen
- 919 Walachisches Volontair-Corps1). Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1788 unter der Leitung des commandierenden Generals von Siebenbürgen, FZM. Fabris, aus übergetretenen walachischen Freischaaren formiert. Den Stamm bildete das Frei- Corps des Nicola Lascari (circa 200 Pferdei, welchem einige kleinere Freischaaren, wie jene des Stephan Jovanovic, MihaiKoster, Georg Panajotti, Mibalaki Stefanovic, die aber einen sehr schwachen Stand (30—45 Pferde, auch weniger) hatten, incorporiert wurden. Das Corps war ursprünglich dem 1. Walachen-Grenz-Kegimente zugetheilt. Im Juli 1788 wurde dasselbe, welches mittlerweile durch weitere Zuzüge verstärkt worden war, reorganisiert, in 5 Escadronen (ä 120 Mann) und eine Abtheilung zu Fuss* 2) (auch circa 120—130 Mann) formiert. Im November 1790 wurde dasselbe aufgelöst. C omm andantén. 1788 Lascari, Nicola, Capitain. 1788 Klein, Joseph Christoph von, Major. Feldzüge. Das Corps versah abtheilungsweise den Vorposten-Dienst an den Grenz- Pässen Siebenbürgens und zwar je eine Escadron am Vulcan-, Rothenthurm-3) (Törzburger-), Tömöser-, dann am Bodzaer und Altschanz-Pass und nahmen einzelne derselben 1788 an dem Streifzuge gegen Rimnik, 1789 an diversen kleineren Unternehmungen in der Walachei theil. Die Capitaine Lascari und Stephan (Jovanovic) sich mehrfach ausgezeichnet. 1790 diente das Corps in der Walachei. Adjustierung. Rothe Mütze, hechtgrauer Rock mit rothen Aufschlägen, dunkelblaue Hosen. 9 Auch ,,Siebenbürgisch-walachisches Frei-Corps” oder kurzweg „Siebenbürgisches Frei-Corps” genannt.-) Letztere sollte bei einer etwaigen offensiven Vorrückung des Corps auch beritten gemacht werden. (Siehe im Uebrigen II. Band. Seite 494.) 3) Hier, beziehungsweise in Kineni, stand auch die Abtheilung zu Fuss.