Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 3/1. (1901)
Die bestehenden k. und k. Cavallerie-Regimenter - A. Die Dragoner-Regimenter Nr. 1-15
— 223 — Vor dem Feinde gefallene höhere Offleiere. 1758 Begiments-Commandant Oberst Graf de Thiennes in der Schlacht bei Hochkirch y. 1793 Begiments-Commandant Oberst Philipp Freiherr von Pforzheim (MTO.-R.) in der Schlacht bei Aldenhoven -j-. 1796 Bittmeister Anton Jouve (MTO.-R.) bei Sulzbach f. 1809 Oberstlieutenant Adam Graf Fiquelmont in der Schlacht bei Aspern y. Feldzüge. Dragon er-Begiment. De Ligne. 1734 aus den Niederlanden zur Beichs-Armee gerückt, nicht in Action getreten; 1735 im Verbände des Mosel-Corps, die Grenadier-Compagnie bei Clausen (Rivenich) gefochten. 1743 focht das Regiment in der pragmatischen Armee bei Dettingen; 1744 stand es in den Niederlanden, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen. 1745 standen 4 Escadronen bei der Armee am Bhein (Main), die 2 in den Niederlanden zurückgebliebenen waren in der Schlacht bei Fontenay. 1746 zeichnete sich das Regiment in dem Treffen bei Ramillies aus; bei Bocour anwesend, kam es nicht zur Action. 1747 Schlacht bei Lawfeld. 1757 auf den Kriegs-Schauplatz nach Böhmen gerückt, zeichnete sich das Regiment unter Oberst Graf Thiennes in der Schlacht bei Kolin durch hervorragende Tapferkeit aus1), erlitt aber grosse Verluste. Benedict Daun. Das Regiment focht in diesem Jahre noch bei Leuthen. Oberstlieutenant Carl de la Marliére de Thoricourt wurde in Anerkennung seiner hervorragenden Tapferkeit aussertourlich zum aggregierten Obersten befördert. Alt-Löwenstein. 1758 stand das Regiment eine Zeit lang in Mähren, und focht später mit Auszeichnung, aber bedeutenden Verlusten bei Hochkirch. Saint-Ignon. 1759 stand das Regiment im Corps de Villein Schlesien, wo es bei Zurlau (Landshut) focht; später in die Haupt-Armee eingetheilt, nahm es an dem Treffen bei Maxen theil. Chevauxlegers-Regiment. 1760 stand dasselbe anfänglich in Schlesien, wurde später wieder zur Haupt-Armee gezogen und erlitt, am Tage der Schlacht von Torgau detachiert, von feindlicher überlegener Cavallerie angegriffen und umzingelt, viele Verluste tmd musste sich zum grössten Theile ergeben. 1761 im Corps Loudon eingetheilt, betheiligte sich eine Abtheilung an dem Gefechte bei Hartmannsdorf. 1762 stand es im Corps Brentano und nahm (Abtheilungen) an den Gefechten bei Adelsbach, Dittmannsdorf und Nieder-Peilau theil. 1 * * 4 1: Oberst de Thiennes hatte sich bekanntlich in dieser Schlacht vom EM. Daun die Erlaubniss zur Attaque erbeten, was von diesem anfänglich nicht bewilligt wurde, da derselbe in die zumeist neu assentierte, unbärtige Mannschaft des Regiments kein grosses Vertrauen setzte. Erst über wiederholte Bitte des Obersten ertheilte er demselben die Bewilligung angreifen zu dürfen, fügte jedoch die Bemerkung hinzu: „Mais vous ne ferez pas grande chose avec vos blancs-becs!” Zur bleibenden Erinnerung an die Tapferkeit des Regiments erhielt dasselbe das Vorrecht, keine Schnurrbärte tragen zu dürfen. (Siehe Seite 220.) Airsserdem spendete Ihre Majestät Kaiserin Maria Theresia dem Regimento 4 Estaudarten, auf welchen sich, mit Ausnahme jener der Leib-Compagnie, welche die Devise: ,,Oui s’y frotte. s’y pieque” trug. Momente aus der Koliner Schlacht in kunstvoller Stickerei dargestellt befanden.