Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 12. (Neue Folge, 1900)

Hauptmann Jacubenz: Die cisalutanische Walachei unter kaiserlicher Verwaltung 1717 bis 1739

206 J a c u b e n z. Nach einer im Sommer 1723 vorgenommenen Bereisung des Landes und Inspicierung der dortigen Aemter erstattete er am 14. August 1723 an den Hof - Kriegsrath einen Bericht, der ein anschauliches Bild über die Vorgefundenen Zustände giebt1). Dieser Bericht lautet im Auszuge: »Die Administration vermöchte den an sie gestellten An­forderungen vollauf zu genügen, wenn sie aus Personen be­stünde, die eine entsprechende Erfahrung und genügende Kenntnisse einerseits und anderseits ein gerades Wesen und Rechtlichkeit besitzen.« Graf Königsegg geht nun zur Charakteristik der ein­zelnen Administrations-Mitglieder über und äussert sich über dieselben wie folgt: »Der Landes-Secretär Nicolaus de Porta ist ein Mann, der die für seine Stellung erforderlichen Kenntnisse besitzt, und der, wenn in die Administration zur rechten Zeit Ordnung eingeführt worden wäre, mit seinen Fähigkeiten Tüchtiges geleistet hätte.« »Zwei Fehler haften ihm jedoch an, die er mit allen Jenen gemein hat, welche unter türkischer Botmässigkeit aufge­wachsen sind, nämlich: Kleinmüthigkeit, dass er sich nicht getraut gegen Höhere mit der Sprache herauszukommen und die Gewinnsucht, die ihn leicht- zu-Amtsmissbräuchen verleiten könnte.« »Die zwei dem Hange nach jüngsten Administrations- Häthe Golescul und Benzescul haben die öffentliche Meinung für sich, dass sie brave und ehrliche Männer sind.« »Ersterer ist ein Bojar aus der türkischen Walachei und hatte schon früher höhere Amtsstellungen inne, doch ist er jetzt wegen seines hohen Alters und geschwächten Gesund­heit nicht mehr im Stande, das ihm übertragene Amt zu ver­sehen.« »Benzescul hingegen sei ein begüterter Bojar aus der kaiserlichen Walachei, der vorher in keinem Amte, als höck­b H. K. K. 1723, Sept. 429, Exp.

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