Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 11. (Neue Folge, 1899)

Hauptmann Oscar Criste: Beiträge zur Geschichte des Rastatter Gesandten-Mordes 1799 - Zweck und Verlauf des Rastatter Congresses bis zur Schlacht bei Stockach (26. März 1799)

14 Criste. Eine Staffette des Grafen Metternich war vor einigen Tagen in der Nähe von Bruchsal bei dem Orte Grombach von einer französischen Streifpatrouille aufgehoben worden und zur selben Zeit wurden bei Heppenheim acht maynzische und eine Strecke weiter drei darmstädtische Husaren, die den Briefwechsel zwischen Aschaffenburg, Darmstadt und Rastatt vermittelten, auf Befehl Bernadotte’s gefangen weggeführt1). Am 10. März verhess Lehrbach den Congressort und be­gab sich vorläufig nach Augsburg. Inzwischen hatte der Krieg schon ernstlich begonnen und zwar in der Schweiz. Die dort befindliche französische Armee unter General Massena. hatte erst dann offensiv auf­zutreten, wenn die Donau-Armee Jourdan's so viel Raum gewonnen haben würde, dass die Operationen beider im Ein­klänge fortgesetzt werden konnten. Sobald M a s s e n a von Jourdan die Nachricht erhielt, dass die Donau-Armee am 6. März zwischen Blomberg und Rottweil eintreffen werde, liess auch er seine Truppen gegen Graubündten vorrücken. Nach heftigen Gefechten zwischen dem 6. und 17. März wur­den die geringen, in Graubündten stehenden österreichischen Streitkräfte nach Tyrol zurückgedrängt. Doch die Lage änderte sich bald. Am 23. wurde ein Angriff Massena’s gegen Feldkirch mit grossem Verluste zurückgeschlagen, schon zwei Tage früher hatte Erzherzog Carl die V orhut Jourdan’s bei Ostrach zurückgedrängt und am 26. März schlug er ihn ent­scheidend bei Stockach. ') K. A., F. A. Deutschland. 1799. III, 283. Lehrbach an Erzherzog Carl. Eastatt, 8. März.

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