Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
- 520 — Baron Synoth und Major von Stickerbei dem Angriffe aut'Ramignies sich auszeichneten; fünf Compagnien fochten am 10. Juni bei Orchies, sechs Compagnien bei Fleurus und kam das Oberst-Bataillon sodann nach Condé, von wo esV'nach der Capitulation als kriegsgefangen in die Erblande abrückte (bis zur Auswechslung). Die Grenadiere bei le Cäteau und Tournay gefochten. Ausser den bereits Genannten noch Hauptmann Hieronymus Graf Collo- redo und Capitain-Lieutenant 8ehröner bei Tourcoing sich hervorgethan. 1795 das Leib-Bataillon Anfang Januar in einigen bei Vertheidigung der Waal-Linie vorgefallenen Gefechten, kam dann zu der Nieder-Rhein-Armee. Die Grenadiere an den Kämpfen vor Mannheim theilgenommen. Das 3. und Oberst-Bataillon in Galizien. 1796 die Grenadiere bei Malsch, Amberg und Würzburg gefochten; bei Amberg auch das aus Galizien zur Armee gezogene 3. Bataillon, dieses dann bei Geissenfeid, Schweighausen, wo sich dessen Commandant Major von Andujar auszeichnete, ferner bei Emmendingen ruid Schliengen; es kam dann zu der Belagerung von Kehl, an welcher auch die Grenadiere theilnahmen. Das Leib-Bataillon stand in Vorarlberg, Gefechte an der Bregenzer Au und bei L_auterach und rückte im November nach Süd-Tyrol, wo es an den Kämpfen bei Rivoli sich betheiligte; das Oberst-Bataillon, welches aus Galizien auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt war, hatte mit Auszeichnung bei Caldiero gefochten, dann bei Arcole. 17a7 geriethen beide Bataillone im Corps Provera nach den Gefechten bei Bevilacqua und Minerbe (S. Giorgio) vor Mantua in Kriegsgefangenschaft. Eine aus Ergänzungen formierte Abtheilung von 400 Mann unter Commando des Unterlieutenants Wolf sich in dem Gefechte am Isonzo ausgezeichnet. Wolf wurde zum Oberlieutenant befördert. 1799 behufs Reorganisation in Wien verblieben, rückte das Regiment zu Beginn der Campagne 1800 wieder auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien ab und focht mit besonderer Bravour in den mehrtägigen Kämpfen bei Settepani (11. bis 15. April); sodann zu der Blockade von Genua gezogen, zeichnete sich das Regiment (insbesondere das 2. Bataillon unter Hauptmann Elgger) bei der Erstürmung des Monte due fratelli erneuert aus, ebenso brav focht es in den Kämpfen am Monte Creto und im Bisagno-Thale; in dem Treffen bei Casteggio erlitt das Regiment bedeutende Verluste, an der Schlacht bei Marengo, sowie an jener am Mincio, nahmen auch die Grenadiere, welche auch erst in diesem Jahre in das Bataillon Saint-Julien gekommen waren und die Kämpfe an der Riviera mitgemacht hatten, theil. 1801 einzelne Abtheilungen an den Rückzugs-Gefechten bei Caldiero und Montecchio mit grossen Verlusten theilgenommen. 1805 mit drei Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei der Armee in Deutschland eingetheilt, focht ein Bataillon bei dar Vertheidigung der Brücke von Donauwörth, die Grenadiere bei Günzburg und Wertingen und geriethen letztere durch die Capitulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft; die drei Feld- Bataillone machten im Corps Kienmayer den Rückzug an den Inn mit, fochten mit Auszeichnung bei Steyr und gerieth der grösste Theil in dem Gefechte bei Mariazell, in welchem zwei Compagnien den Sigmunds-Berg tapfer vertheidigt hatten, ebenfalls in Gefangenschaft; die Reste des Regiments rückten nach Mähren, nahmen aber an der Schlacht von Austerlitz nicht theil. Das 4. Bataillon im Corps des Erzherzogs Ferdinand bei Stecken gefochten. Regiments-Commandant Oberst Joseph von Reinwald und Major Chevalier Souden auf dem Rückzuge nach Steyermark und in dem Gefechte bei Mariazell grosse Standhaftigkeit und Umsicht bewiesen. 1809 mit zwei Bataillonen im 2. Corps (Kolowrat) eingetheilt, kam das Regiment in Bayern nur bei Regensburg in das Feuer. In der Schlacht bei Aspern focht es unter seinem Commandanten Obersten Elgger mit Auszeichnung; ebenso bei Wagram (hier auch das 3. Bataillon) und Znaym; Hauptmann Ernst Wolff wegen besonderer Tapferkeit aussertourlich zum Major befördert.