Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 488 — 1788 mit zwei Feld-Bataillonen in derv Hanpt-Armee eingetheilt, kam das Regiment später zu der Belagerung von Sabac, dann in das Banat. Unterlieutenant Ludwig Szent-Jvány durch Verproviantierung der Veteranischen Höhle sich ausgezeichnet, von Sr. Majestät belobt; Major Lipthay mit dem Oberst-Bataillon eine Redoute bei Uj-Palanka erstürmt, wurde MTO.-R. (die Mannschaft erhielt von Sr. Majestät eine Belohnung von 200 Ducaten). Die Grenadiere (Bataillon Fürstenberg) in der Haupt-Armee, Rückzug nach Karansebes. Regiments-Caplan Basil Bosnyak, welcher den Sturm auf Sabac freiwillig mitgemacht, erhielt vom Kaiser eine grosse goldene Ehrenmedaille. ' 1789 stand das Leib-Bataillon bei der Belagerung von Belgrad, das Oberst-Bataillon in Uj-Palanka, von wo aus der Commandant desselben. Oberstlieutenant Lipthay, dem Feinde durch wiederholte Streifungen und Ueberfälle (Semendria, Kladova etc.) ziemlich viel Schaden zufügte. Die Grenadiere bei dem Sturme auf Belgrad. 1790 brachte Oberstlieutenant Lipthay mit einem Streif-Corps (dabei das Oberst-Bataillon) den Türken beiNegotin eine Niederlage bei und wurde in Anerkennung dieser Waffenthat zum zweiten Obersten befördert. Das 3. Bataillon Deckung der Belagerung von Cetin. Johann Jellacic. 1791 die Grenadiere (Bataillon Morzin) bei Unterdrückung der Unruhen im Limburgischen verwendet. 1792 das 3. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz an den Rhein gerückt, Einschliessung von Thionville. Die Grenadiere bei Florennes und Jemappes gefochten. 1793 im Luxemburgischen stehend, focht dieses Bataillon in dem Gefechte bei Arlon, kam dann zu der Einschliessung von Maubeuge, Schlacht bei Wattignies, Gefecht bei Douchv. Die Grenadiere sich bei Aldenhoven und Neerwinden ausgezeichnet, vor Maubeuge gefochten. 1794 stand das 3. Bataillon an der Sambre und nahm an den Gefechten bei Erquelinnes (11. und 21. Mai), der Schlacht bei Charleroi theil, focht später bei Hooglede und Deynze, dann, auf dem Rückzuge, bei Jülich mit wiederholter Auszeichnung. Die Grenadiere vor Landrecies, bei Charleroi (24. Mai) und Fleurus gefochten. 1795 stand das 3. Bataillon am Ober-Rhein und kam dann zu der Blockade von Mannheim, wo es sich unter Oberstlieutenant Szenássy bei dem Sturme am 30. October sehr auszeichnete, später nahm es an dem Gefechte bei Kaiserslautern (Schopp-Trippstadt) ehrenvollen Antheil. Die Grenadiere bei Frankenthal und Fischlingen gefochten. 1796 wurde das 3. Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gesendet, wohin auch das 1. und 4. Bataillon gerückt waren und kämpften diese Abtheilungen bei Saló, Lonato, wo das 3. Bataillon in der Brigade Ocskay in Gefangenschaft gerieth. Bei dem zweiten Versuche, Mantua zu entsetzen, in Tyrol verblieben, kamen das 1. und 4. Bataillon bei S. Michele in das Feuer, fochten mit Auszeichnung bei Vezzano und Calliano; an der Schlacht bei Arcole nahmen das reorganisierte 3., sowie das 4. Bataillon theil. Im December wechselte das in Tyrol verbliebene Leib-Bataillon mit dem 4., so dass nunmehr sich das 1. und 3. bei der operierenden Armee befanden. Die in Deutschland verbliebenen Grenadiere bei Neresheim, Würzburg gefochten, dann vor Kehl. 1797 fochten das 1. und 3. Bataillon bei Rivoli, das Regiment (1., 3. und 4. Bataillon) bei Avio und Mori; später, nachdem auch das 2. Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze eingetroffen war, fochten Abtheilungen des theils bei der Colonne Kerpen, theils bei der Brigade Loudon eingetheilten Regiments bei Salurn, Bozen und Tramin; bei Salurn wurde das die Nachhut bildende 2. Bataillon grösstentheils gefangen. Capitain-Lieutenant Stephan Buda- kovich sich bei Bozen sehr ausgezeichnet. Die Grenadiere vor Kehl, dann zur Armee in Italien, Rückzugs-Gefecht bei Neumarkt.