Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

Sztáray, Commandant eines niederösterreichischen Grenadier-Bataillons, den Posten Freihermersdorf standhaft vertheidigt. 1787 nahm das Regiment an dem misslungenen Versuche, sich der Festung Belgrad durch Ueberfall zu bemächtigen, theil. 1788 eine Division des 3. Bataillons bei der ersten (vergeblichen) Belagerung von Berbir, eine Abtheilung (die Jäger) Vorposten-Gefechte am Bezanier- Damme (22. April); das 1. und 2. Bataillon, sowie die Grenadiere (Bataillon Spielmann, dann Nicoletti) in der Haupt-Armee, Rückzug nach Karansebes. 1789 das 3. Bataillon Belagerung und Einnahme von Berbir, dann bei jener von Belgrad, dortselbst auch die übrigen Regiments-Abtheilungen; den Sturm am 30. September nur die Grenadiere mitgemacht. Die Oberlieutenants Ladislaus Klobuschitzky und Ludwig Mocsáry, welche sich dabei aus­gezeichnet hatten, wurden zu Capitain - Lieutenants befördert. Das neu auf­gestellte 4. Bataillon Besatzung in Raca. 1790 das 3. Bataillon Belagerung von Orsova; das 1. und 2. Bataillon mit Auszeichnung bei der Erstürmung des Lagers vor Kalafat gefochten, dann Gefecht hei Florentin. Die Grenadiere heim Observations - Corps in Mähren. Erzherzog Anton. 1792 standen nur die Grenadiere (Bataillon Leeuven) auf dem Kriegs-Schauplatze in den Niederlanden, Gefecht bei le Cocq (Condé), Belagerung von Lille und Schlacht von Jemappes. 1793 fochten dieselben mit Auszeichnung bei Aldenhoven, ISTeerwinden, Raismes, sowie bei Templeuve, Famars und Maubeuge; Oberstlieutenant Leeuven, Commandant des Grenadier-Bataillons, wiederholt belobt. 1794 das Regiment (1. und 2. Bataillon) auf den Kriegs-Schauplatz in Italien gerückt; Major Graf Khuen mit vier Compagnien sich hei Millesimo (Cossaria) standhaft vertheidigt, das Regiment bei Dego sich ausgezeichnet. Die Grenadiere an den Kämpfen anlässlich der Einschliessung von Landre- cies, den Schlachten von Tourcoing, Tournay und Fleurus mit wiederholter Aus­zeichnung theilgenommen, dann Gefecht bei Grand-Manil. 1795 kämpften das 1. und 2. Bataillon mit besonderer Auszeichnung in den zweitägigen Gefechten am Monte Settepani; einzelne Abtheilungen kamen am Croce di Balestrina und am Sambucco in das Feuer; das Regiment bei Loano, wo es divisionsweise verwendet wurde, sich gut gehalten hatte, aber grosse Verluste erlitt. Die Grenadiere hei der Rhein-Armee, Sturm auf Mannheim, Gefechte an der Pfrimm, hei Frankenthal und Flomersheim. 1796 war das Regiment in dem Gefechte hei Montenotte (Angriff aut den Monte Negino), zeichnete sich durch gute Haltung bei dem Rückzuge aus, nahm an dem Gefechte bei Dego nur mit einzelnen Abtbeilungen theil und kam anfangs Juli als Besatzung nach Mantua, wo es sich in dem Ausfalls- Gefechte am 16. Juli sehr hervorthat. Nach Aufhebung der Belagerung durch die Franzosen (im August), kam das Regiment zur operierenden Armee in die Stellung bei Peschiera und wurde später bei Calliano nahezu ganz aufgerieben; Reste desselben fochten hei Segonzano, Rizzolago, Vigo-Miola und Calliano, wo Oberst Fronius und Oberlieutenant Gersanich sich auszeichneten. Nachdem das Regiment in diesen Gefechten erneuert grosse Verluste erlitten hatte, so wurde aus dem Reste desselben, sowie jenen von Allvintzy Nr. 19, Sztáray Nr. 33 und Nádasdy Nr. 39 ein Bataillon formiert, welches bei Rivoli (November) focht. Das bisher in Galizien gestandene 3. Bataillon war auf den Kriegs-Schauplatz am Rhein gerückt, focht bei Ingolstadt und kam dann zu der Belagerung von Kehl; Haupt mann Haas sich bei dem Angriffe auf die Insel „der grosse Kehlkopf” genannt, rühmlich hervorgethan. Die Grenadiere bei Malsch, Neresheim, Amberg, Würzburg, Giessen gefochten, dann gleichfalls zur Belagerung von Kehl. 1797 das neufoimierte Regiment in der Schlacht bei Rivoli wenig in das Feuer gekommen, focht aber mit grossem Verluste hei Salurn und Cembra, dann hei Oberau; Major Görschen, Oberlieutenant Lück belobt. Letzterer sich auch später bei der allgemeinen Offensive, ebenso wie Oberlieutenant Lamotte, als Führer von Landsturm-Abtheilungen bewährt.

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