Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
Ungarisches Infanterie-Regiment. (1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Klausenburg. (1897) Probszt Edler von Ohstorff, Emil, FML. Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1702 laut Patent vom 21. October durch den Obristen Bagosy als Hayducken-Begiment ä zehn Compagnien aufgestellt (Sammelplatz Erlau); 1705 wurde dieses Regiment mit den Hayducken-Regim entern Andrássy und Batthyányi in Eines verschmolzen*), 1711 das von den Rebellen übergetretene Hayducken-Regiment Neumann incorporiert. 1718* 2) erhielt das Regiment den Rang gleich den übrigen deutschen Regimentern und wurde auf den Puss derselben (17 Compagnien) gebracht, behielt jedoch die Benennung Hayducken-Regiment noch bis zum Tode Carl VI. (c. 1740) bei. Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 51. 1798 das 4. Bataillon an das neue 3. ungarische Linien-Infanterie-Regi- ment (später Nr. 61) abgegeben3). 1851 je drei Compagnien des 3. Bataillons als Stamm für die an Stelle der aufzulösenden Széklet Grenz-Infanterie-Regimenter Nr. 14 und 15 neu zu errichtenden Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 5 und 6 abgegeben. 1860 ein Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie-Regiment Nr. 64, 1883 ein Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 100 abgegeben. Ergänzung. Dieses durch freie Werbung in den Comitaten Ober- Ungarns aufgestellte Regiment, war das erste, welches nach den Beschlüssen des Pressburger Landtags vom Jahre 1715 (Artikel 8) seine beständige Ergänzung aus Ungarn erhielt4), Werbeplätze wmrden demselben vom Landtage fallweise angewiesen. Im Jahre 1741 übergieng die Verpflichtung, das Regiment complet zu erhalten an Siebenbürgen und erscheint das Regiment durch längere Zeit auch in den Acten als: „sieb enbür gisch es National-Régim ent” aufgeführt. Das Regiment ergänzte sich sohin durch freie Werbung aus allen Theilen Siebenbürgens, Stabs-(Depöt-)Station war Hermannstadt. 1781 (1775) als auch das Regiment Nr. 31 mit der Ergänzung nach Siebenbürgen dauernd überwiesen wurde5), erhielt das Regiment die Comitate im 51. ]) Alle drei Regimenter waren im Stande sehr herabgekommen. 2) K. A., H. K. R. 1718, Januar 573, Exp. Diese Verfügung erfolgte über Verwendung des Prinzen Eugen, welcher das Wohlverhalten des Regiments in verschiedenen Occasionen hervorliob. (Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen, 18. Band. Supplement Nr. 13.) 3) 1799 wurde dieses Bataillon mit jenem von de Vins Nr. 37 verwechselt und kam sohin in das neue 4. ungarische Linien-Infanterie-Regiment (Nr. 62.) 4) Siehe auch : Entwickelung des Heerwesens in den Ländern des Hauses Habsburg”, Seite 14. 5) Vorübergehend hatte 1763 bis 1771 auch das Regiment Károlyi (Nr. 52) Werbeplätze in Siebenbürgen (Bistritz u. s. w.).