Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 449 — Bonaparte’s eigenem Befehl und capitulierte, nachdem schon vielfach Bresche in dasselbe geschossen war, gegen ehrenvollen Abzug. Das Regiment sich ebenfalls in dem Gefechte bei Jvrea (Romano) ausgezeichnet und focht daun mit grossen Yerlusten bei Marengo, wo es sich bei Deckung des Rückzuges hervorthat. In der Schlacht bei Pozzolo, wo das Regiment ebenfalls mit Bravour kämpfte, erlitt es abermals bedeutende Verluste. Die Grenadiere bei S. Giacomo, auf der Rocca Barbena, am Var, dann bei Marengo mit Auszeichnung gefochten, endlich bei Pozzolo. Hauptmann Wenzel Stockard von Bernkopf wurde mit dem MTO. decoriert. . Vogelsang. 1805 stand das Regiment mit vier Feld- und dem Grenadier- Bataillon in Nord-Tyrol, ohne an einer grösseren Action theilzunehmen, vier Compagnien bei Vertheidigung des Luetasch-Passes in Gefangenschaft ge- rathen. 1809 mit drei Feld-Bataillonen im 1. Corps (BellegardeJ eingetheilt, kam das Regiment in Bayern nicht in das Feuer, zeichnete sich jedoch später in der Schlacht bei Aspern, von dem Brigadier GM. Wacquant geführt, bei der Erstürmung und Behauptung des Dorfes Aspern aus. Regiments-Commandant Oberst Weiss wurde in Anerkennung seiner Leistungen aussertourlich zum GM. befördert. In der Schlacht bei Wagram erwarb sich Oberst Graf Bentheim mit dem Regimente, sowohl beim Sturme auf die Höhen von Baumersdorf, als durch Rettung der Artillerie, sowie durch Ausharren in seiner Stellung grosse Ver­dienste, ebenso brav hielt sich das Regiment bei Znaym. Oberst Graf Bent­heim erhielt den MTO., die Majore Wenzel Litzenmayer, sowie die Haupt­leute Joachim Freiherr von Horn und Carl Freiherr von Mylius wurden vom Generalissimus Erzherzog Carl belobt. Die Grenadiere (Bataillon Wieniawsky) bei Aspern, Wagram und Znaym brav gefochten. 1813 focht das Regiment (zwei Bataillone) bei Dresden; in dem Gefechte bei Kninitz Major Anton Freiherr von Bourgouignon und Hauptmann Johann Kossevich (Interims - Bataillons - Commandant) sich hervorgethan; bei Leipzig kam das Regiment wenig in das Feuer. Das 3. Bataillon war bei der Blockade des Sonnensteins bei Pirna, kam dann zur Einschliessung von Dresden, wo es sich bei Abwehr des Ausfalles am 29. October tapfer hielt, später als Besatzung in diese Stadt und rückte nach der Capitulation derselben an den Rhein. Das Landwehr-Bataillon bei Kninitz und Leipzig gefochten, dann zum Etapen-Dienst verwendet. 1814 focht das 1. Bataillon in der Division Bubna bei Macon und Bourg- en-Bresse1); das 2. machte in der Brigade Zechmeister den Feldzug in Savoyen mit einer Reihe von kleinen Gefechten mit; das 3. Bataillon stand bei der Belagerung von Beifort und hatten alle diese Abtheilungen Gelegenheit ge­habt, sich auszuzeichnen. Die Grenadiere standen vor Besamjon, dann in der Süd-Armee, Vorrückung gegen Lyon, ohne in das Feuer zu kommen. Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielt Major Mylius den LO.; den Hauptleuten Carl Bossard und Johann Stibitz, den Oberlieutenants Franz Freiherrn von Auffenberg und Moriz von Görger wurde die Aller­höchste Zufriedenheit bekanntgegeben. 1815 stand das. Regiment mit zwei Bataillonen vor Strassburg, eine Division vor Pfalzburg, wo sie in dem Gefechte am 6. Juli bedeutende Verluste erlitt. 1821 zwei Feld-Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Bittner) den Feldzug in Neapel mitgemacht, ohne an einer Action theilzunehmen. 1) Der französische Marschall Augereau, der hier commandierte, stand von 1779 bis 1782 in den Reihen des Regiments als Gemeiner (freiwillig assentiert) und war nach Neapel desertiert. Geschichte der k. und k. Wehrmacht. I. Bd. 29

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