Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 432 — Grenadiere (Bataillon Neny) fochten mit Auszeichnung bei Verona, Magnano, Cassano, an der Trebbia, bei Isovi und bei Fossano. 1800 stand das Begiment als Besatzung in Mantua, die Grenadiere bei S. Giacomo (12. und 20. April), am Monte Calvo (Mucchio della pietra), am Var mit Auszeichnung gelochten, dann bei Marengo und in der Schlacht am Mincio. 1801 die Grenadiere Verteidigung des Castells Felice bei Verona. Bellegarde. 1805 bildete das Begiment die Besatzung von Venedig und focht, einzelne Scharmützel während der;Cernierung ausgenommen, nur das Grenadier-Bataillon, in der operierenden Armee eingetheilt, bei Caldiero. 1809 im 4. Corps (Bosenberg) eingetheilt, focht das Begiment (1. und 2. Bataillon) bei .Dinzling, Leuchling und Eggmühl mit Auszeichnung und Standhaftigkeit, erlitt jedoch so grosse Verluste, dass es kaum ein halbes Bataillon mehr formieren konnte. Begiments-Commandant Oberst de Fiennes, Major Baron Keslitz sich hervorgethan. Durch das aus Galizien nachgerückte 3. Bataillon wieder completiert, focht das Begiment bei Aspern (Kämpfe um Esslingen) und Wagram, wo Major Keslitz mit dem ersten Bataillon Gross-Enzersdorf standhaft ver- theidigte, doch gelang es, nachdem der Commandant gefallen war, nur einem Theile, sich durchzuschlagen, der Best zog sich in das Schloss und musste wegen Munitionsmangel capitulier en; am zweiten Schlachttage erlitt das Begiment bei Markgrafen-Neusiedel grosse Verluste. Die Grenadiere (Bataillon Portner) bei Eggmühl, Begensburg, Aspern, Wagram und Znaym mit besonderer Tapferkeit gefochten; der Commandant des Bataillons, Major Leopold Portner des Begiments, erhielt für bei diesen An­lässen bewiesene Bravour und gute Führung des Bataillons den MTO. und wurde zum Oberstlieutenant befördert. Ein grosser Theil der Depot-Division gerieth bei dem Bückzuge von Galizien nach Munkács bei Jaroslau in Gefangenschaft1). 1813 war das Begiment (1. und 2. Bataillon) bei Dresden wenig im Feuer, ebenso bei Kninitz; in der Schlacht bei Leipzig kämpfte es am 16. October mit Auszeichnung, aber bedeutendem Verluste bei Konnewitz und an der Pleissner Brücke, endlich bei Hochheim. Die Grenadiere (Bataillon Portner) bei Dresden, Konnewitz und Dölitz mit Auszeichnung gefochten. Bei Leipzig die Majore von Biebenfeld und Schick, Hauptman Freiherr von Dittmayer und Unterlieutenant Franz Dietrich sich ausgezeichnet, belobt. 1814 stand das Begiment bei der Blockade von Besancon (Erstürmung des Forts Brégille) und wurde Begiments-Commandant Oberst Portner, sowie das ganze Begiment im Armee-Befehle belobt. Das 3. und Beserve-Bataillon waren bei der Blockade von Beifort ver­wendet, die Grenadiere in der Haupt-Armee, ohne Gefecht. 1815 stand das Begiment am Bhein und kam in dem Treffen bei Strass­burg nur wenig in das Feuer. Das Beserve-Bataillon bei der Blockade von Beltort (Gefecht am 3. Juli), später bei jener von Hüningen. Die Grenadiere in der Haupt-Armee, dann im Lager von Dijon. 1821 Occupation von Piemont, ohne Gefecht. Erzherzog Albrecht. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon in Cremona und gelang es den fortgesetzten Bemühungen und Verführungen der re­volutionären Partei, den guten Geist zu untergraben und einen grossen Theil zum Treubruche zu verleiten2); nur das in Mailand gestandene 3. Bataillon unter Major Plietz blieb der kaiserlichen Fahne unerschütterlich treu, machte die >) Der Commandant und zwei Offioiere derselben wurden auf kriegsrechtlichem Wege ihrer Chargen entsetzt. *) Der grössere Theil der treugebliebenen Offieiere musste, als dieselben bei dem Abzüge aus Cremona, entgegen der geschlossenen Convention, von bewaffneten Banden an­gegriffen wurden, mit Rücksicht auf die dabei befindlichen Familien, Kranken etc. sich ge­fangen ergeben. Die Mannschaft wurde in die Heimatli entlassen und kämpfte, mit ein­zelnen Ausnahmen, wenigstens nicht gegen die Kaiserlichen.

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