Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 237 ­Vacat Hohenlohe. 1799 rückte das Regiment aus Dalmatien, bei dessen Occupiernng es nach dem Friedensschlüsse von Campoformio ver­wendet worden war, nach Italien, kam in das Corps Fröhlich zu der Belagerung von Ancona, woselbst es nach der Capitulation als Besatzung verblieb. Die Grenadiere waren in diesem Jahre im Regiments-Yerbande ver­blieben und wurden erst für den kommenden Feldzug in das Bataillon St. Julien eingetheilt. 1800 zur operierenden Armee gezogen, stand das Regiment an der Riviera di Genova, machte e’nige kleine Gefechte während der Belagerung von Genua mit und focht dann bei Marengo, schliesslich bei Yaleggio. Die Grenadiere mit Auszeichnung vor Genua, bei S. Giacomo, auf der Rocca Barbena, am Var und bei Marengo gefochten. Reuss-Plauen. 1801 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland, focht das Regiment im Corps Werneck bei Günzburg, Neresheim, Haslach und theilte dann das Schicksal dieses Corps; nur einem Theil des Grenadier-Bataillons unter Major Galeotti gelang es, sich zum Corps des Erzherzogs Ferdinand durchzuschlagen, der andere musste bei Gunzenhausen capitülieren. Das 6. Bataillon Gefecht bei Stecken. 1809 abermals auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland (1. Corps Bellegarde) focht das Regiment (drei Bataillone) bei Ursensollen. Regensburg; in der Schlacht bei Aspern zeichneten sich zwei Bataillone unter Oberst­lieutenant Graf Bentheim und Major von Söldner bei Erstürmung von Aspern (21. Mai), ebenso am zweiten Schlachttage hei Wiedereroberung dieses Ortes aus. In der Schlacht hei Wagram vertheidigte das Regiment unter Oberst Oberdorf den Ort Deutsch-Wagram standhaft gegen wiederholte Angriffe; endlich war das Regiment an den Kämpfen bei Znavm betheiligt. Die Grenadiere (Bataillon Georgy) bei Eggmühl, Aspern, Wagram, Znaym, wie immer, brav gefochten. 1813 in der Haupt-Armee, Schlacht bei Dresden, Treffen bei Arbesau, das 2. Bataillon sich ausgezeichnet; in der Schlacht bei Leipzig erlitt das Regiment, dem feindlichen Kanonenfeuer sehr ausgesetzt, grosse Verluste. Die Grenadiere bei Dresden und Leipzig gefochten. 1814 in der Süd-Armee, Treffen bei Mapon, Gefechte bei Villefranche, und vor Lyon. Das Landwehr-Bataillon stand vor Besamjon. Die Grenadiere ebenfalls in der Süd-Armee bei Ma^on, Limonest ge­fochten. 1815 in Deutschland, Gefechte bei Altkirch und Beifort; Grenadiere im Reserve-Corps, ohne Gefecht. 1821 nahm das 2. Bataillon an dem Feldzuge gegen Piemont theil (Streifung gegen Acqui). Die Grenadiere (Bataillon Jurissich) an dem Feldzuge gegen die Insur­genten in Neapel theilgenommen. Hohenlohe. 1848 bei Ausbruch der Revolution in der Lombardié stationiert, bewirkten die beiden ersten Feld-Bataillone unter schwierigen Ver­hältnissen ihren Rückzug aus der Garnison Brescia behufs Vereinigung mit der Haupt-Armee; später fochten das 1. Bataillon bei Montanara, das 2. bei Goito. Bei Vicenza nicht in das Feuer gekommen, kämpfte das Regiment bei Sommacampagna, Custozza und vor Mailand (Nosedo) mit gewohnter Bravour. Das 3. Bataillon anfangs im Friaulischen, Gefecht hei Pontebba, dann in Süd-Tyrol und später bei der Cernierung von Venedig. Das Landwehr-Bataillon erst nach beendigtem Feldzuge zum Regimente nach Mailand gerückt. Die Grenadiere (Bataillon Koch) in Italien, ohne in das Feuer zu kommen. 1849 focht das Regiment mit drei Feld- und dem Landwehr-Bataillon bei Gambolo—San Siro mit Auszeichnung. Später in der Romagna verwendet, machte es die Belagerungen von Bologna und Ancona mit.

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