Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 142 — 1710 neun Compagnien, bei der Belagerung von Neuhäusel; 1711 ohne Gefecht. 1712 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden versetzt, kam das Leib-Bataillon zu der Belagerung von le Quesnoy, das Obrist-Bataillon zu jener von Landrecies, beide in dem Treffen bei Denain, wo selbe grosse Verluste erlitten. 1713 kam das Regiment an den Rhein, jedoch zu keiner Action. 1733 aus dem Pilsner Lager an den Ober-Rhein gerückt, kam das Regiment 1734 nach Italien; hier fochten die Grenadiere bei Colorno, das Regiment bei Parma (Grenadiere sich ausgezeichnet); ein Detachement gerieth durch den Fall von Guastalla in Kriegsgefangenschaft. Das Regiment bei Quistello (S. Benedetto) an der Gefangennahme zweier französischer Brigaden theil- genommen, bei Guastalla mit grossen Verlusten gelochten; endlich ein Bataillon in einem Gefechte bei Revere. 1735 am Po, dann in Tyrol, ohne Gefecht. 1742 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien verwendet, war das Regiment bei der Einnahme von Modena. 1743 focht es mit Bravour in der Schlacht bei Camposanto, machte 1744 den Zug nach Neapel mit; ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie an dem Ueberfalle auf Velletri theilgenommen. 1745 in Ober-Italien, ohne Gefecht. 1746 ein Bataillon bei der Einnahme von Acqui. Das Regiment erlitt, in Codogno überfallen, grosse Verluste, schlug sich aber nach Pizzighettone durch1) und focht später mit Auszeichnung bei Rottofreno. 1747 war das Regiment in dem Gefechte bei Borgo di Fornari (Genua), sowie bei den späteren Kämpfen vor Genua betheiligt (Rivarolo). 1748 Gefecht bei Campofreddo. 1756 zur operierenden Armee gezogen (zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien), kam das Regiment nicht in das Feuer; 17&7 focht es mit Auszeichnung in der Schlacht bei Kolin; dem Obristwachtmeister Grafen Soro, welcher sich besonders hervorgethan, wurde mit Capitel-Beschluss vom 4. December 1758 der MTO. nachträglich zuerkannt. Die Grenadiere bei der Einnahme von Gabel, ein Detachement sich in dem Gefechte bei Wittgendorf ausgezeichnet. Bei Görlitz nicht in das Feuer gekommen, ein Detachement nahm an der Erstürmung von Schweidnitz theil und focht das Regiment bei Breslau undLeuthen. 1758 ein Detachement (c. 200 M.) in Folge Capitulation von Schweidnitz kriegsgefangen, die Grenadiere Gefecht bei Kronau; das Regiment, in der Haupt-Armee, bei Hochkirch nicht im Feuer gewesen, dann Belagerung von Neisse. 1759 in Schlesien, ohne Gefecht. 1760 im Corps Loudon zwei Bataillone unter den Obristwachtmeistern Mayer und Grafforst in der Schlacht bei Landshnt den Kirchberg, ohne einen Schuss zu thun, erstürmt; dann Schlacht bei Liegnitz. 1761 in Schlesien, ohne an einer Action theilzunehmen. 1762 bei Reichenau und Friedland brav gefochten, dann bei Peilau; ein Detachement unter Major Baron Hautzenberg die glänzende Vertheidigung von Schweidnitz mitgemacht. 1778 bei der Armee in Böhmen. 1779 vier Compagnien bei Vertheidigung der Position bei Zuckmantel; bei der Erstürmung von Habelschwerdt zeichnete sich Oberlieutenant Keller (Adjutant beim FML. Terzy) so aus, dass er zum Hauptmann im General- Q.uartiermeister-Stabe befördert wurde; ein Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Schogre) bei dem misslungenen Angriffe auf Schlesisch-Neustadt. J) Das andere Regiment der daselbst überfallenen Brigade Gross (Regiment Sprecher) wurde gefangen.