Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 139 — 1747/49 je eine Compagnie von den aiifgelösten Regimentern Kheul, Traun und O’Gilvy incorporiert. Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 4, seit 1814 die Benennung „Hoch- und Deutschmeister”. 1860 wurden zwei Bataillone an das neu aufgestellte Linien-Infanterie- Regiment Nr. 72 abgegeben, dagegen ein Bataillon Hessen Nr. 14 anher ein- getheilt. 1883 ein Bataillon zur Errichtung des Infanterie-Regiments Nr. 84. Ergänzung. Dieses im Reiche aufgestellte Regiment ergänzte sich auch in den späteren Zeiten seines Bestandes vielfach aus demselben, insbesondere auch aus dem Gebiete des Deutschen Ordens; im Uebrigen, wie die anderen kaiserlichen Regimenter aus den Erblanden. Bei Regelung der Reichs-Werbung 1766 erhielt dasselbe einen Werbe-Rayon im niederrheinisch-westphälischen Kreise und ausserdem einen zweiten solchen im Gebiete der Besitzungen des Deutschen Ordens (bis 1807). 1771 (1781) wurde dem Regimente der ständige Werb-Bezirk in Nieder- Oesterreich, Viertel Unter dem Wiener-Wald, Stabs-Station Wien zugewiesen (zeitweilig auch Wr.-Neustadt); 1775—1807 hatte es einen Aushilfs-Bezirk in Galizien (Zolkiewer Kreis). Von 1807 an wurde dem Regimente auch das Gebiet der Reichs-Haupt- und Residenz-Stadt zur Ergänzung zugewiesen1) und ist seither Wien Haupt-Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-Station des Regiments* 2). Von 1857—1860 hatte das Regiment auch einen Aushilfs-Bezirk in Ungarn zu Pressburg, mit einem selbstständigen Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks- Revisoriat daselbst. Seit 1882 bildet das Gebiet der Residenz-Stadt Wien mit den angrenzenden Bezirken am linken Donau-Ufer den Rayon des Regiments. Grenadier-Division. Von 1769 bis 1775 stand die Division des Regi­ments mit jener von Nr. 3 und 14, von 1775—1784 mit jener von Nr. 3 und 27, dann 1784—1798 mit jener von Nr. 3 und 46 im ersten niederösterrei­chischen Bataillon. In dem Feldzuge 1799—1801 bildeten die Divisionen von Nr. 4, 16 und 23, in jenem 1809 die Division des Regiments mit jener von Nr. 49 und 63 ein Bataillon. Von 1810—1818 stand selbe mit jener von Nr. 3 und 63, endlich 1818—1852 mit der von Nr. 3 und 8 in einem Bataillon vereint. Friedens-Garnisonen. 1699 Hermannstadt, 1711 Huszt, 1714 Aachen, 1715 Luxemburg, 1716 Brüssel, dann Roermonde, 1718 Brüssel, 1719 Gent, Hecheln, 1720 Brüssel, 1721 Gent, 1722 Brüssel, 1725 Mons, 1728 Brüssel, 1730 Antwerpen, 1731 Schweidnitz, 1733 -Pilsen (Lager), 1736 Pavia, 1749 Marbui’g, dann Klagenfurt, 1752 Jung-Bunzlau, 1754 Ofen, 1763 Mons, 1771 Ungarisch-Brod, 1775 Bruck a. d. Leitha, 1779 Wien, 1785 Brüssel, 1786 Wien, 17hl Wien, 1798 Wien, 1801 Wien, 1805 Wien, 1808 Wiener-Neustadt, 1809 Wien, 1815 Mailand, 1816 St. Pölten, 1820 Bergamo, 18'21 Nocera, 1822 Neapel, 1825 Capua, 1827 Casalmaggiore, 1829 Klagenfurt, 1830 Enns (St. Pölten), dann Linz, 1831 Klagenfurt, dann Görz, später Udine, 1832 Bassano, 1830 Verona, Bassano, 1834 Verona, Mailand, 1836 Kaiser-Ebersdorf, dann Linz, 1839 Kaiser-Ebersdorf, 1840 Wien, 1846 Tarnów, 1847 Lemberg, 1849/50 Raab, J) Nach, den ursprünglichen Verfügungen hätte das Regiment 1807 mit der Ergänzung ganz an Galizien überwiesen werden sollen. lieber Vorstellung des Inhabers, dass, das Regiment als ein deutsches aufgestellt und jeder deutsche Ordens-Unterthan angewiesen sei, nur bei diesem Regimente Dienste 'zu nehmen, welche Bestimmung durch die Um­wandlung desselben in ein galizisch.es illusorisch würde. — wurde dieser Befehl rückgängig gemacht und statt desselben, das Regiment Würzburg Nr. 28 (1809 aufgelöst), welches sich ebenfalls bisher aus Nieder-Oesterreich ergänzt hatte, nach Galizien überwiesen. Da auch gleichzeitig das Infanterie-Regiment vacat Nr. 24 galizisch wurde, übernahm Deutschmeister von letzterem Regimente die Reichs-Hauptstadt. (K. A.. H. K. R. Reg. 1807, O. 12,, 158/2.) Von 1817 an erhielt das Regiment statt einiger Theile des Viertels Unter dem Wiener-Wald, solche von Unter dem Manhartsberge. 2) Von 1869—1882 garnisonierte das Reserve-Commando nicht in Wien, sondern in Korneuburg, woselbst sich schon von 1852 an das Depót und die Rechnungskanzlei, von 1856 letztere allein befand. Von 1857—1868 befand sich auch das Ergänzungs -Bezirks- Commando des Regiments in Korneuburg und in Wien nur eine Expositur desselben mit dem Ergänzungs-Bezirks-Officier.

Next

/
Thumbnails
Contents