Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

Niederösterreicliisches Infanterie-Regiment. (1807) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Wien. (1696) Hoch- und Deutschmeister1). (Das Regiment führt seit der Errichtung unverändert diesen Namen.) Inhaber. (1891) Eugen, Erzherzog, FML. (Zufolge Allerhöchster Genehmigung [Normal-Verordnungsblatt Nr. 14 ex 1868] darf das Regiment, statt der weissen Leibfahne, die gelbe Fahne des 3. Bataillons zur Erinnerung an ruhmreiche Thaten, welche sich an dieselbe knüpfen, mit der Eintlieilung beim 2. Bataillon führen.) Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. 1696 zu Folge Capitu­lation vom 15. März 1695* 2) durch den Churfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, für seinen Bruder, den mit Patent vom 21. Januar 1696 zum Obrist- Inhaber bestellten „Teutschmeister” Herzog Franz Ludwig von Bayern, Pfalz­grafen zu Neuburg, im Reiche aufgestellt, mit 3. Juni zu Donanwörth in kaiserliche Ptlicht genommen; vier Compagnien des Regiments Thüngen (Nr. 20) bildeten den Stamm dieses für den Dienst auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn bestimmten Regiments, der Rest (acht Compagnien) wurde theils aus älterer churpfälzischer Mannschaft, theils durch Neu-Werbung aufgebracht. 1703 wurden sechs Compagnien zur Errichtung des Regiments Virmond (Nr. 16) abgegeben3), dagegen als Ersatz ebensoviel in Schlesien geworbene Compagnien (hievon einige durch Obristlieutenant Wobeser) eingetheilt. 1725 erhielt das Regiment drei Compagnien von dem aufgelösten Regimente Bonneval. 1731 bei Auflösung der Auctions-Compagnien wurde Mannschaft von den Regimentern Wilczek (Nr. 11), Fürstenbusch (Nr. 35) und Harrach (Nr. 47) anher eingetheilt. J) Bis 1814 wurde wolil in den Acten das Regiment kurzweg nur „Deutschmeister” genannt. (Militär-Sclieinatismus u. A.) (Bereits im Jahre 1605 war im Hoch- und Deutsch- meisterthume unter Erzherzog Maximilian III. durch den Obristlieutenant Geiszfeld ein Regiment zu Fuss aufgestellt worden, welches nach dem Feldzuge wieder aufgelöst wurde, jedoch nicht. den Namen Deutschmeister führte. Ebenso wurde das 1681 durch den da­maligen Hoch- und Deutschmeister Pfalzgrafen zu Neuburg aufgestellte jetzige Infanterie- Regiment Nr. 20 im allgemeinen nicht als ,,Deutschmeister” benannt.) 2) Im Sinne der Capitulation vom Jahre 1695 hätte dieses Regiment nur auf die Dauer des Krieges in kaiserlichen Dienst treten, die acht Compagnien aber nach Beendigung desselben wieder rückgestellt werden sollen, auch war in derselben die Frage des Namens noch offen gelassen. Da sich die Completierung des Regiments (die vier Compagnien Thüngen waren schon im Vorhinein nach Ungarn gesendet worden) verzögerte, übergab der Churfürst einstweilen das Regiment Sachsén-Meiningen in kaiserlichen Dienst, welches auch nach Ungarn abrückte. 3) Anfänglich wurden acht Compagnien abgegeben, jedoch noch Ende 1703 zwei Compagnien wieder rückübersetzt. 4.

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