Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Custine's Einbruch in Deutschland - Custine's Unternehmung auf Speyer

Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792. 19 ohne vorher den Soldaten, „seinen Kameraden, Freunden, Waffen­brüdern“ einen langen hochtrabenden, aber volltönenden „Aufruf“ verlesen lassen zu haben, durch welchen er, der unter dem Harnisch ergraute, durch reiche Erfahrung weise gewordene Krieger, der Patriot, Vertheidiger der Freiheit und Gleichheit, ihnen Muth und Selbstvertrauen eizuÜössen beabsichtigte.*) Bei der Abtei Heimbach2) theilte Custine seine Truppen in drei Colonnen: Die rechte unter General Munnier marschierte über Lingenfeld auf Berghausen, die mittlere (General Blou) geradeaus auf Speyer, die linke (General Neuvinger) 8) über Gommersheim in der Rich­tung auf Otterstadt, um sich nördlich von Speyer, dem, vermutheter- weise, nach Worms zurückweichenden Gegner vorzulegen. Custine marschierte mit der Colonne Blou.4) alten Franzosen in Deutschland“ etc.); 20.000 Mann Linientruppen und National- garden (davon 4300 Reiter) und 40 Geschütze (Minntoli, S. 159); nach Schlosser „Geschichte des 18. Jahrhunderts“, IV., 475: Wenige Linientruppen, aber zahlreiche Nationalgarden, verstärkt durch einige tausend Bauern. Nach Bockenheimer „Die Einnahme von Mainz etc. 1792“ bestand das von Custine befehligte, am 20. September 1792 aufgestellte „Corps des Vosges“ aus drei Divisionen (Munier, Wimpfen, Neu- winger) mit zusammen (35 Bataillone) 14.746 Mann Infanterie (13 Escadronen), 1383 Reitern (unter General Lafayette und Oberst Houchard), 720 Mann Artillerie (unter maréchal de camp Grossnarre) und einer Anzahl Genietruppen unter maréchal de campD’Oyré. Zu diesem Corps gehörte weiters die Garnison von Landau (5900 Mann unter General Gilot). Nach Speyer brach Custine mit „etwa 18.0COMann“ auf. — Nach Kr. A., F. A., 1792, IX, 203 rechnete man die Infanterie auf 15.000 bis 16.000 Mann nebstlO Kanonen, wobei viele Zwölf- und einige Sechzelinpfünder waren; an Cavallerie ohnmüglieh mehr als 1600, oder höchstens 2000 Reiter. 1) Chuquet, VI, 52. 2) Hambach, etwa 16 km nordöstlich von Landau an der Chaussee Landan Speyer. 3) Im Moniteur „Neuwinger“ geschrieben. 4) Ordre de bataille. 1. Colonne Munnier. a) Avantgarde: 2. (National-Garde-) Bataillon Jura 2. (National-Garde-)Bataillondel’Ain, 2. Cavallerie-Regimentf? Escadronen); b)Haupt­truppe : 4. Brigade: ein Grenadier-Bataillon, 32., und82. (Linien-) Regiment, 2. (National- Garde-) Bataillon Haute-Saöne, 3. Bataillon Jura; c) rechte Seitenhut: Oberst Houchard mit dem 2. Regiment chasseurs ä cheval, 1. Bataillon freiwilliger Grenadiere, 2. Cavallerie-Regiment (? Escadronen). 2. Colonne Blou. 3. Brigade: 5. Grenadier-Bataillon, 3., 57. und 82. (?) (Linien-) Regiment, 3. (National-Garde-) Bataillon Vosges (diese Truppen mit ihren Feld-Kanonen, nebst 2 sechszölligen Haubitzen und 4 Achtpfünder-Ivanonen). 3. Colonne Neuwinger. Avantgarde (Lafarelle): 7. Regiment chasseurs ä cheval, 4. Bataillon Vosges, 9. und 19. Cavallerie-Regi­2*

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