Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)
Custine's Einbruch in Deutschland - Zustände im Deutschen Reiche bei Ausbruch des Krieges. Französische Eroberungs-Pläne auf die deutschen Rheinlande. Das Corps Esterházy im Breisgau
„Es wäre gut gewesen, wenn es möglich gewesen wäre, das Commando über 3000 Mann Infanterie einem anderen, als einem Obersten von Reichs-Truppen zu übergeben.“ Mittheilungen des k. u. k. Kriegs-Archivs. Neue Folge. X. 2 um Verlegung derselben auf das rechte Rhein-Ufer, nach Keltsek, gebeten. Fürst Hohenlohe will auch befohlen haben, die Magazine zu räumen; es wurde aber nicht ausgeführt.*) Ob dieser Befehl erflossen und warum er sodann nicht befolgt wurde, ist aus den Acten nicht zu entnehmen.2) Ein anderer, den Verbündeten ungünstiger Umstand war, dass das kleine Oberst Winkelmann’sche Corps sich selbst überlassen blieb. FML. Fürst Esterházy hatte schon im August den Fürsten Hohenlohe gebeten, das Erbaeh’scke Corps an ihn zu weisen; aber auch nach dem Abmarsche dieses Corps blieb Oberst Winkelmann selbständig. Fürst Esterházy hielt sich daher streng an seine Aufgabe, den Breisgau und die Ortenau zu decken. Koch andere Gründe mögen den Fürsten bewogen haben, sich knapp in den ihm zugewiesenen Grenzen zu bewegen, darunter der fortwährende Streit, den ihm die ausschreibenden Fürsten und Städte des schwäbischen Kreises aufzwangren. Als der Markgraf von Baden, der Herzog von Württemberg und der Bischof von Constanz über die zu ergreifenden Ver- theidigungs-Massregeln einig geworden waren, wandten sie sich sämmtlich an den FZM. Fürsten Ho}ien 1 ohc-Kirc 11 ber<r mit dem o Ersuchen, die Stadt Kehl von österreichischen Truppen frei zu halten, was der Fürst unter gewissen Bedingungen bewilligte. (Von der Rheinbrücke bei Kehl wäre zur Sicherung gegen einen Gomez, Seite 431. 2) Der Verfasser der „Relation der am 30. September 1792 vorgefallenen Affaire bei Speyer“ (K. A., F. A. 1792; IX, 203) schreibt darin auch: „Ich weiss mich wohl zu erinnern, dass die Intention des commandierenden Generalen Fürsten von Hohenlohe dahin gienge, alle Vorräthe von Heidelberg und Speyer leer zu machen, dieselben nach Coblenz zu schaffen, von dort die Mosel hinaufziehen zu lassen, um der Armee den Unterhalt in Frankreich zu verschallen.“ „Man hat dies aber nicht oder zum wenigsten nicht mit genügsamer Thätigkeit in’s Werk gesetzet, so wie dergleichen wichtige Sachen geschehen sollten.“ „Viel nöthiger wurde es, ein über dem Rhein gelegenes Magazin leer zu machen, nach dem Abmarsche des Erbach’schen Corps- und noch mehr nach der grossen Entfernung des Esterhazy’schen.“