Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)
Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - Einleitung
Man war also jedenfalls im Zweifel, ob dem Sohne der Fürstentitel nach dem Ableben des Vaters gebühre oder nicht; der Umstand, dass das Patent bis auf weitere Resolution (obwohl der Kaiser dazumal in Linz weilte) zurückbehalten wird, ist ein Zeichen, dass auch am 26. October, also 10 Tage nach dem Tode des Fürsten Raimund, diese Frage noch nicht entschieden war. Sie wird auch jetzt weder in dem einen, noch in dem anderen Sinne mit absoluter Gewissheit zu beantworten sein, solange nicht der Original-Verleihungs-Act zu Rathe gezogen werden kann: es scheint jedoch mit Rücksicht auf Präcedenzfälle, dass auch dieser, Ausländern verliehene spanische Adel in der Primogenitur erblich gewesen, Leopold daher thatsächlich spanischer Fürst war, ihm jedoch vom Kaiser der seinem Vater diesbezüglich zugestandene Titel nicht übertragen wurde, was mit den im Vorhergehenden gezogenen Folgerungen nicht nur nicht im Widerspruche stehen, sondern einen neuen Beweis für die Richtigkeit dieser Schlüsse bieten würde. Der einfache Titel Montecucceli’s hätte daher zu lauten: „Raimund Fürst Montecuccoli, Reichsgraf, Generallieutenant und Feldmarschall.“ Zum vollen wäre noch beizufügen: „Herr von Hohenegg, Osterburg, Gleiss und Haindorf; Hofkriegsraths-Präsident, Oberster Land- und Hauszeugmeister, Obrist von Raab und bestellter Obrist eines Regiments zu Pferd, wirklicher Geheimer Rath, Kämmerer und Ritter des Ordens vom Goldenen Vliesse.“ Geboren 21. Februar 1609, zu Montecuccolo. Gestorben 16. October 1680, zu Linz. und Generallieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli. 191