Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - Einleitung

188 Velzté: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls Todes (1644) ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden weilte, so war sein Vetter Raimund der Universalerbe. Gräfin Barbara war vor ihrer Ehe mit Hieronymus mit Hans Friedrich von Gienger vermählt, aus welcher Ehe eben obgenannter Sohn stammte;1) nach einem Vergleiche Raimund’s mit diesem, gieng Hohenegg ganz auf die Familie Montecuccoli über, deren eine Linie heute noch auf dem benachbarten Schlosse Mitterau ihren Stammsitz hat. 2) Hohenegg existiert heute nur noch als Ruine; seine Glanzzeit scheint aber jedenfalls gewesen zu sein, als Raimund Montecuccoli Besitzer war, dessen Lieblings- Aufenthalt es bis zu seinem Tode blieb; er liess es prächtig ausstatten und die Chronik erzählt von zahlreichen Festen und Lustbarkeiten, die hier gefeiert wurden. Die übrigen Güter, als deren Besitzer er figuriert, brachte er durch Kauf an sich, so Osterburg von Julius Freiherrn von Buccelini, Haindorf von Franz Wilhelm von Walterskirehen und endlich Gleiss von dem Grafen Geyer von Geyersberg.3) Das von ihm errichtete Fideicommiss bestand ausser diesen vier Gütern noch aus einem Palaste in der Schenkenstrasse und einem Hause mit Garten im „untern AVerd“ (Leopoldstadt) in Wien. Das Gut Einöd in Nieder-Oesterreich, welches nachweisbar 1670 im Besitze Raimund’s war4) und auch auf seinen Sohn übergieng, gehörte nicht zum Fideicommisse, von welchem übrigens nach dem Aussterben der directen Linie, auch noch Anderes losgelöst wurde. Ein Auszug aus dem Testamente Raimund Montecuccoli’s ist gleichfalls in den „Blättern des Vereines für Landeskunde“ abgedruckt; er erweckt aber schon Bedenken durch das Datum, 30. October 1680, zu welcher Zeit Fürst Montecuccoli schon todt war; auch wird darin von Legaten an seine Frau gesprochen, welche schon 1676 gestorben war. 4) Topographie von Nieder-Oesterreich II. p. 28 a. 3) Max Graf von Montecuccoli, k. und k. wirkl. Geh. Math, Kämmerer, erbl. Mitglied des Herrenhauses des Eeiehsrathes, Gouverneur der Länderhank Lieutenant a. D. etc. 3) ,.Blätter des Vereines für Landeskunde.“ VIII/1874. p. 245 if. Topogr. von Nieder-Oesterreich III. p. 4576. *) Topogr. von Nieder-Oesterreich II. p. 28a.

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