Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)
Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - Einleitung
17G Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls herausgegebenen lateinischen Ausgabe seiner Werke, noch heute fortzuleben; es zeigt den Feldmarschall gegen das Ende seines Lebens, da er auf der Höhe des Ruhmes stand, welch’ letzterer Umstand ja gerade in dieser Richtung massgebend sein soll. Eine ziemlich reichhaltige Auswahl bietet die Porträtsammlung der Feldherren in der k. und k. Hof-Bibliothek zu Wien, obwohl dieselben selbstverständlich meist Druckwerken entnommen sind.*) bevor auf die Anführung und detaillierte Besprechung der einzelnen Werke eingegangen wird, sei es gestattet, einige der hauptsächlichsten biographischen Irrthümer richtigzustellen, die schon bei Anführung seines Namens und Titels, seines Geburtsund Todestages auffallen und füglich nicht umgangen werden können. Bezüglich der beiden letzteren Umstände werden nicht nur in den älteren, sondern auch in neueren Publicationen einander widersprechende Daten angegeben; in das Geburtsdatum kann wohl ein Zweifel mit Rücksicht auf das Vorhandensein der Originalabschrift seines Taufscheines2) nicht gesetzt werden, abgesehen davon, dass auch alle diesbezüglichen Aufzeichnungen Montecuceoli's bei genauer Analyse auf denselben Punct hinweisen s); der Geburtstag fällt unleugbar auf den 21. Februar 1609. Noch hartnäckiger verirren sich die Meinungen bei Angabe seines Todestages; es wird fast durchwegs der 16. October 1681 angegeben; Campori tritt zwar für den richtigen Tag, der gerade ein Jahr vorher liegt, ein, ohne dass es ihm jedoch gelungen wäre, für seine Meinung einen vollgiltigen Beweis zu führen, wodurch es auch kommt, dass in neuesten Publicationen noch immer an dem falschen Datum festgehalten wird.4) *) Eilf Porträts Raimund Montecuceoli’s, dann drei seines Sohnes Leopold und eines seines Vetters Ernst Montecnccoli. 2) Kr.-A., Mém. XXVIII. 225. 3) In den Biographien des 18. Jahrhunderts, aber auch hei Foscolo, Grassi wird allgemein 1608, in der Geschichte des Dragoner-Regiments Nr. 8 wieder ein späteres Datum (21. December 1609) angenommen; Campori, dem ein Taufschein nicht vorlag, kommt nach Aufzeichnungen von Montecuceoli's Mutter zum richtigen Datum, (p. 10.) 4) Geschichte des Dragoner-Regiments Nr. 8. (1889.) — Biographie k. k. Heerführer etc. (1888.) — Schematismus für das k. und k. Heer. (1896.)