Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Rückzug der Verbündeten aus der Champagne - Rückmarsch von Valmy bis hinter die Maas

12 Hausenblas. Auch liefen an diesem Tage Nachrichten ein, dass französische Abtheilungen bereits die Gegend von Montfaucon erreicht hätten. Am 1. October wurde ein nach Fleury entsendetes Detache­ment, bestehend aus einem hessischen Bataillon und einer Divi­sion (Wurmser-?) Husaren, von starker feindlicher Uebermacht angegriffen und zurückgeworfen. „Dies alarmierte den Landgrafen so sehr, dass er in der Nacht Clermont verhess und sich nach Verdun eiligst zurückzog'.“ Hiedurch ward die Strasse nach Verdun offen und Hohenlohe genöthigt, nun schon in der Nacht vom 1. auf den 2. October 2 Uhr Neuvilly zu verlassen und nach Verdun aufzubrechen, „da er allein nicht im Stande war, die Strecke von Clermont bis auf die Varenner Strasse zu besetzen und dessen Flügel nun in der Luft war“. Noch am gleichen Tage wurde bei Verdun die vom Herzoge anbefohlene Stellung zwischen der Citadelle und dem Bois de la ville bezogen, die Oesterreicher am rechten, die Hessen am linken Flügel. Das Detachement des Generals Werneck rückte gleichfalls nach Verdun ein, ohne etwas anderes, als die Plünderung des Dorfes Villers vorgenommen zu haben. Hohenlohe nahm sein Hauptquartier in Glorieux, der Land­graf in Regret. In erwähnter Stellung blieben beide Corps bis zum 10. October. Es standen somit nach dem Eintreffen der Alliierten hinter der Maas vom 7. October an: Clerfayt und die Emigranten bei Stenay, Braunschweig bei Consenvoy, Hohenlohe-Ingelfingen bei Dun, Kalkreuth auf den Höhen von St. Michel (nördl. Verdun), Eben bei Thierville, Ilohenlohe-Kirchberg und die Hessen am linken Maas-Ufer, bei Glorieux und Regret, Wallis und Erbach vor Thionville. Der Rückzug der Verbündeten aus der Champagne wurde von den Franzosen nur wenig gestört. „Wenn die Preussen sich von den Oesterreichern trennen würden,“ schreibt Dumouriez am 26. September an d’Harville*), „würde ich ihnen eine goldene Brücke bauen“. Auch aus anderen noch später gemachten Aeusse­’) Chuquet III, 158. Nach dem im französischen Kriegs-Archive erliegenden Originalbriefe.

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