Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Rückzug der Verbündeten aus der Champagne - Rückmarsch von Valmy bis hinter die Maas

8 Hausenblas. le Chateau verlegt, um im Bedarfsfälle über Servon und Condé vorzugehen und den Rückzug der Verbündeten zu stören. Vor­läufig sollte die Cavallerie dieses Corps über Grand - Ham und Autry vorgehende Transporte der Verbündeten aufheben. That- sächlich streifte die Cavallerie Beurnonville’s bis Grand-Pré und Buzancy und fügte den Verbündeten so manchen Schaden zu.') 6. Das bei Passavant unter General Neuilly verbliebene Cavallerie - Detachement erhielt Befehl, die Ardennen südlich zu umgehen und über Francancourt nach Autrécourt zu rücken, um von hier Flanke und Rücken Hohenlohe’s und der Hessen zu bedrohen.1 2) Ausserdem standen noch: 1. Dillon an der Strasse St. Ménehould—Verdun bei les Islettes. 2. La Baroliére mit 9 Escadronen und einem Bataillon bei Bar-le-Duc. 3. Die beiden Haupt-Armeen endlich noch immer in den am 21. September bezogenen Stellungen bei St. Ménehould.3) Dumouriez schmeichelte sich, auf diese Weise den Feind mit einem „eisernen Ring“ umgeben zu haben. Als Nachschubslinie diente den Franzosen der Weg St. Méne­hould—Vitry le Francais und sodann die grosse Strasse nach Chalons am linken Marne-Ufer. Das erstgenannte Stück führte mehrfach durch versumpfte Niederungen und war sehr vernach­lässigt, doch gelang es Dumouriez, diesen Weg für den Nach­schub practikabel zu machen. Trotzdem litt die Armee, besonders in der Zeit vom 21.—24. September empfindlichen Mangel an Brod, was nicht ohne lautes Murren der Soldaten und ohne Ex- cesse vorübergieng. „Wenn Sie mir keine Lebensmittel schicken,“ schreibt Dumouriez an den Commandanten in Chalons, „so ver­hetzen Sie mich in dieselbe Lage, in die ich die preussische „Armee gebracht habe.“ Grosse Verlegenheiten bereiteten Dumou­riez die Föderierten-Bataillone, die Beurnonville zur Armee geführt hatte; doch Dumouriez’ Geschick in der Behandlung seiner Sol­daten half auch über diese Schwierigkeit hinweg. Immerhin dürften 1) Tableau historique II, 127. 2) Dumouriez III, 167, 168. 8) Siehe Tafel Xni im VII. Band der Mittheilungen.

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