Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)

Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)

Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792. 7 raume traten Kriegsgebühreil und Feldverpflegung ein. Das Fleisch wurde von Lieferanten beigestellt, Verpflegs- und Bäckerei - Per­sonale vorausgesendet, um rechtzeitig die entsprechenden Vor­kehrungen treffen zu können.1) Mit der Errichtung von Feldspitälern wurde noch gewartet, dagegen waren alle Truppen reichlich mit chirurgischem Personale und Medicamenten versehen.2) In den ersten Tagen des Monats Mai verfügte König Friedrich Wilhelm II. von Preussen die Mobilmachung seiner zur Theilnahme am Kriege bestimmten Truppen und deren Aufbruch an den Rhein. Die preussische Armee zählte hier 47 Bataillone, 70 Esca- dronen und 199 Geschütze mit einem Gefechtsstande von 34.419 Mann und 10.896 Reitern. Die nächstbetheiligten deutschen Reichsfürsten hatten zwar die französischen Emigranten willig aufgenommen und ihre Rüstungen begünstigt, jetzt aber, da die Feindseligkeiten begannen und besonders die Gebiete der rheinischen Kurfürsten nahe bedroht schienen, wurde die Sorge wie die Gefahr übermächtig und sie zeigten sich weder zu der Aufstellung von Truppen, noch zu Geldbeiträgen bereit, einzelne setzten sogar dem Durchmärsche und der Verpflegung der kaiserlichen Truppen mannigfache Schwierigkeiten entgegen.3) Vergeblich wurden die Reichskreise wiederholt vom Kaiser, wie von Preussen aufgefordert, ihre Pflichten dem Reiche gegenüber zu erfüllen. Die meisten norddeutschen Staaten verneinten überhaupt ein gemeinsames Interesse an einem Krieg, den Frankreich nur !) Diese Massregel erwies sich später als sehr zweckmässig. Die Preussen hatten seihe unterlassen und litten im Lager hei Coblenz empfindlichen Mangel au Brod. Man gab der Mannschaft zwar Geld, liess auch von Bauern Brod backen, doch fiel dieses so schlecht aus, dass viele Leute erkrankten. Nun -wurden Conriere nach Wesel, Frankfurt und Würzburg gesendet und alle dortigen Bäcker mit Extra- post nach Coblenz geschaft't. (K. A.: H. K. R. 1792; VHt, ad 6.) a) K. A.; H. K. R. 1792: V, 20b. Die Medicamente wurden durch Liefe­ranten beigestellt. Im Jahre 1792 war ein gewisser Natorp Armee - Medicamenten- Lieferant. 3) Rundschreiben des Fürsten Kaunitz vom 13. April 1792 an Seilern, Schlick, Westphalen und Lehrbach. (Yivenot I. 451; II. 27.)

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