Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
410 Der Krieg* in Ungarn 1848—1849. BörönderWald. Sárvár. Während des Vordringens der Haupt-Armee hatte auch das unter dem Commando des FZM. Nugent bei Pettau gebildete 2. Reserve-Corps seine Operationen begonnen und kaum nenncns- werthen Widerstand gefunden. Nur das Detachement des Majors Dondorf stiess im Börönder Walde am 13. Juli auf eine schwache Abtheilung des Landsturms, welche nach den ersten Schüssen auseinanderstob. Als Dondorf die Nachricht von einem Volksaufstande im Eisenburger Comitate erhielt, rückte er sogleich über Lövő, Körmend und Steinamanger vor und wendete sich von hier am 20. Juli nach Sárvár, von wo aus er seine Vorposten bis an die Raab schob. In dieser Stellung wurde er am 21. Juli von 1800 Ungarn angegriffen, aber schon nach wenigen Kanonenschüssen zerstreute sich der Gegner und wurde dann bis Kis-Czell verfolgt. Am 5. August erreichte FZM. Nugent mit seinen Vortruppen bei Bátta, Mohács und Battina die Donau und liess bei dem letzteren Orte den Brückenschlag vorbereiten, um mit der gegen Szegedin operirenden Haupt-Armee in Verbindung zu treten. Die Ordre de bataille und die Stärke der kaiserlich russischen Armee war ungefähr folgende: Obercommandant FM. Paskiewitsch, Fürst von Warschau. 2. Armee-Corps, General der Cavallerie Kuprianow I., bestehend aus der 4. General-Lieutenant Karlowitsch und 5. GL. Labinzow Infanterie-Division, der 2. leichten Cavallerie-Division GL. Glase- napp II. und der 2. Artillerie-Division GL. Serpuhowsky, mit zusammen 32 Bataillonen, 32 Escadronen und 112 Geschützen. 3. Armee-Corps, General der Cavallerie Graf Rüdiger, bestehend aus der 6. GL. Grabbe II., 7. GL. Kaufmann und der 8. Infanterie- Division, die letztere combinirt, GL. Lissetzky, der 3. leichten Cavallerie-Division GL. Baron Offenberg II., und der 3. Artillerie- Division GL. Miller II., mit zusammen 48 Bataillonen, 44 Escadronen und 176 Geschützen. 4. Armee-Corps, General der Infanterie Tscheodajew, bestehend aus der 10. GL. Deban-Skorotetzky, 11. GL. Bjeloguzew und 12. Infanterie-Division GL. Buschen I., der 4. leichten Cavallerie- Division GL. Sass II. und der 4. Artillerie-Division GM. Sixtel, mit zusammen 48 Bataillonen, 44 Escadronen und 176 Geschützen. Die zu den Operationen im Norden Ungarns bestimmte russische Armee bestand demnach aus 128 Bataillonen, 120 Es-