Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

404 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Szered. Újfalu. Csorna. Hochstrass. Hédervár. Bei Szered endlich griff das 1. ungarische Armee-Corps um 5 Uhr Abends in dem Augenblicke an, als FZM. Haynau eben die neu angelegten Verschanzungen besichtigte. Der Gegner erfocht an­fänglich einige Vortheile, wurde aber schliesslich vom FML. Wohlgemuth, der den Kampf persönlich leitete, zur tickgeschlagen. Die Kaiserlichen verloren in diesem Gefechte 49 Mann, die Ungarn 165 Mann und 4 Geschütze. Am 19. Juni wurde die russische Division Paniutine zur Unterstützung des 4. Armee-Corps nach Diószeg vorgeschoben. FML. Schlik liess am 7. und 8. Juni die Brigade Wyss von Szent-Miklós mit der einen Hälfte nach Kapuvár, mit der an­deren nach Csorna vorrücken und deckte diese Bewegung durch einen Vorstoss seiner Avantgarde gegen Abda (Brückl) und in der kleinen Schütt, in welcher er die ungarischen Vorposten bis Újfalu zurück drängte. Die Brigade Wyss bewirkte ihre Vor­rückung ohne Gefecht und streifte am 9. Juni über Egyed bis Árpás und Marcaltö, welche Bewegungen in Raab lebhafte Be­sorgnisse erregten. Bald erhielt der Feind aber genaue Kenntniss von der Aufstellung der Truppen des GM. Wyss, und Kmety, der mit seiner Division in Tét stand, fasste den Entschluss, die in Csorna befindliche Halb-Brigade zu vernichten. Dieser Plan gelangte am 13. Juni zur Ausführung. GM. Wyss leistete hart­näckigen Widerstand, musste aber nach einem mehrstündigen Gefechte den Rückzug nach Bö-Sárkány antreten, bei welchem der General, der persönlich die Nachhut führte, fiel. Der Verlust der Oesterreicher in diesem Gefechte belief sich auf 258, jener der Ungarn auf mindestens 290 Mann. Die Verbindung zwischen dem 1. und 3. österreichischen Armee-Corps wurde nun durch das Defilé von Pamhagen hergestellt. Um seine Absichten auf Csorna zu maskiren, rückte der Feind am 13. Juni auch gegen Hochstrass und in der kleinen Schütt gegen die kaiserlichen Vor­posten vor, wobei es bei Hochstrass und Hédervár zu gering­fügigen Plänkeleien kam. Nachmittags gingen die Ungarn wieder in ihre früheren Aufstellungen zurück und räumten auch Csorna. Nach dem Gefechte bei Zsigárd zogen die Ungarn noch mehr Truppen über die Waag und bedrohten dadurch nicht allein die rechte Flanke des 4. kaiserlichen Armee-Corps, sondern un­terbrachen auch dessen Verbindung mit dem 2. Armee-Corps auf

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