Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Feldzug des Jahres 1797 und die erste Besetzung von Dalmatien

Der Feldzug von 1797 und die erste Besetzung von Dalmatien. 319 Der Feldzug des Jahres 1797 und die erste Besetzung von Dalmatien. Quellen: Oesterreichische militärische Zeitschrift 1835 und 1837. — Rüstow: Die ersten Feldzüge Napoleon Bonapartes in Italien und Deutschland 1796 und 1797. — Schneidawind: Geschichte des Feldzuges der Franzosen in Deutschland 1796—1797. — Cattalinich: Memorie degli avvenimenti successi in Dalmazia dopo la caduta della repubblica veneta. — Wilkinson, Dalmatien und Monte­negro. — Acten des k. k. Kriegs-Archivs. Während der Verfolgung der vom Erzherzog Karl befehligten kaiserlichen Haupt-Armee wendete sich ein französisches Detache­ment unter Dugne gegen Triest, um das österreichische und vene- tianische Istrien und das sogenannte Litorale zu besetzen. Das letztere sollte GM. Pittoni vertheidigen, welcher mit ungefähr 4000 Mann zwischen Fiume und Buccari stand. Er konnte es aber nicht hindern, dass die Stadt Fiume auf kurze Zeit in den Besitz der Franzosen gerieth. Am 7. April übernahm Obristlieutenant Casimir vom GM. Pittoni das Commando, vertrieb den'Feind am 10. April aus Fiume und schlug ihn ein zweites Mal bei Ternova (Dornegg.*) Der Abschluss des Präliminarfriedens von Leoben machte den Feindseligkeiten ein Ende. Die feindliche Haltung, welche die Republik Venedig gegen die französischen Truppen und den General Bonaparte an den Tag > gelegt hatte, führte die Auflösung dieses 1300 Jahre alten Staats­wesens und seines Territorialbesitzes herbei. Der Fall der uralten Republik hatte im Jahre 1797 auch die Heimsendung der zur Be­satzung Venedigs gehörigen dalmatinischen Truppen zur Folge. Letztere Massregel führte in einzelnen Städten Dalmatiens (beson­ders in Trau und Sebenieo) blutige Unordnungen herbei, welche erst nach der Ankunft der österreichischen Truppen unter dem GM. Mathias von Rukavina im Juli 1797 vollständig unterdrückt wurden. Die kaiserliche Regierung war bemüht, für die Sicherheit der Person und des Eigenthums Sorge zu tragen, konnte jedoch erst nach längerer Zeit und nicht ohne Mühe dem Unwesen steuern, welches die sogenannten »Heiduken« (morlakische Räuber) im Lande trieben. Der Frieden von Campo formio bestätigte Kaiser Franz II. in dem Besitze Dalmatiens und des österreichischen Albanien. Dornegg (Feistritz). *) Ver gl. Kriegs-Chronik, II. Theil, Seite 80 und ff.

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