Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 369 in welchem verschiedene Führer, besonders aber Abraham Janku, sich bemerkbar machten. Am 18. October überfielen walachische Schaaren den Flecken Kis-Enyed, wo, wie im Schloss Brád im Zaránder Comitate, und am 23. und 24. October in der Bergstadt Zalathna blutige Metzeleien stattfanden. Die Massregeln des vom ungarischen Ministerium ernannten bevollmächtigten Commisärs Baron Vay erwiesen sich als erfolglos und einige Schlappen, welche der rumänische Landsturm durch ungarische Nationalgarden oder Honvéds erlitt, waren ohne weitere Wirkung. Wichtiger erschienen die am 16. October gefassten Beschlüsse des National-Congresses der Székler zu Agyagfalva, welche festsetzten, dass das ganze Volk militärisch organisirt und in vier Brigaden zu 4000 Mann, deren Hauptquartier nach Maros- Vásárhely zu verlegen sei, eingetheilt werden sollte. Die Vorgänge in Ungarn nöthigten indessen den commandirenden General von Siebenbürgen, FML. Baron Puchner, sich schon zwei Tage später gegen Vay und den von diesem zum Oberbefehlshaber der Szék­ler ernannten Baron Baldacci zu erklären. Puchner beabsichtigte durch Besetzung der Maros-Linie die Vereinigung der ungarischen Streitkräfte in Klausenburg und Maros-Vásárhely zu verhindern, den Widerstand der Székler gemeinschaftlich mit dem Obersten Urban zu brechen und durch die Besitznahme von Klausenburg ganz Siebenbürgen zu unterwerfen. Oberst Urban begann die Operationen, indem er am 22. October von Bistritz aus Szász- Régen besetzte und von hier gegen die Maros vorrücken wollte. Auf diese Nachricht hin marschirte eine Székler-Brigade gegen Radnót, um Bálásfalva (Blasendorf), den Mittelpunct der walachischen Streitkräfte, wegzunehmen, zwei andere Brigaden wandten sich gegen Urban und eine vierte blieb als Reserve in Maros-Vásárhely stehen. Urban erlitt am 29. October bei Sárpatak und am 31. Oc­tober bei Szent-Ivány Schlappen und musste wieder nach Szás- Régen zurück. Hier wurde er am 1. November abermals an­gegriffen und zum Rückzuge nach Bistritz gezwungen, wo er durch die aus der Bukowina gekommene Brigade GM. Wardener auf­genommen ward. Szász-Regen wurde von den Székiem geplündert und eingeäschert. Inzwischen war GM. Gedeon mit 6000 Mann und zwei Batterien über Dicsö-Szent-Marton nach Nyárádtö vor­gerückt, wo er am 5. November eintraf. Sein Anmarsch rief solchen Szász­Régen. Sárpatak. Szent-Ivány. Szász­Régen.

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