Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
366 Der Krieg- in Ungarn 1848—1849. Lagerdorf. Bogsán. Arad. Pécska. Engelsbrunn. Lippa. Uj-Arad. Karas-Fluss. Nikolinc. Karlsdorf. Alibunár. Földvár. welchen Oberst Damjanich am 7. November bei Lagerdorf (Straza) über Bassarabic erfocht. Damjanich griff die Stellung der Serben von der aus Wersebetz dabin führenden Strasse aus mit 5 Bataillonen, !/2 Escadron und 4 Geschützen an, während er 2 Compagnien als Umgehungs-Colonne über Vojvodince entsendete. Die Unternehmung gelang vollkommen, indem die Serben mit Zurücklassung von zwei Geschützen und vieler Munition die Flucht ergreifen mussten. Ein am 15. November unternommener Angriff des GM. Appel auf Bogsán endete unglücklich, da Major Asbotb die österreichischen Truppen zum Rückzuge nach Karánsebes zwang. Schlimmer standen die Dinge für die Ungarn an der Maros, wo Oberstlieutenant Máriássy die Festung Arad cernirt hielt. Die kaiserliche Besatzung zeigte sich äusserst thätig. Sie zerstörte nach der Vertreibung des Gegners am 19. October die Ueberfuhr bei Péeska und bestand am 21. October bei Engelsbrunn ein heftiges Gefecht mit starken feindlichen Abtheilungen. Am 11. November vertrieb sie die ungarischen Truppen aus Lippa und am 13. aus Uj-Arad, womit das linke Maros-Ufer vom Feinde gesäubert war. General Kiss begab sich desshalb und um die Absendung von Verstärkungen zu betreiben, nach Pest, nachdem er das Commando des Banater Armee-Corps an General Vetter übergeben hatte. Dieser entschloss sich zu einer grösseren Offensivoperation, durch welche die Stellungen der Serben auf allen Puncten gleichzeitig angegriffen, durchbrochen und diese nach Pancsova gedrängt werden sollten. Nach den Dispositionen Vetter’s überfiel am 30. November der Oberstlieutenant Madersbach das Lager des Hauptmanns Bo- balié am Karas-Flusse, erstürmte die von den Serbisch-Banatern besetzte Teufelsbrücke und nöthigte Bobalic zum Rückzuge nach Deliblat. Major Kiss marschirte gegen Nikolinc, trieb den romanischen Landsturm in die Flucht und warf das in Karlsdorf postirte Deutsch-Banater Bataillon nach Alibunár zurück. Hier stellte sich der Capitän-Lieutenant Jovanovic den Ungarn entgegen und nöthigte sie zur Umkehr nach Werschetz. Major Komlosy eroberte die von den Czaikisten besetzte Schanze auf dem Calvarienberge bei Földvár, wurde aber durch die zähe Tapferkeit der Ver- theidiger an weiterem Vordringen gehindert, wesshalb der combinirte Angriff der Ungarn, ungeachtet der von ihnen erreichten partiellen Erfolge, scheiterte. Die Serben, nun von den Absichten der Gegner