Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878
570 Die Occupation Bosniens und der Hercegovina Svetlica. Stanic. Doboj. Grabska und Stanié. Stanic und Grabska. Tribova- Betain planin a. Lipac. Potoöani. Tekuöica. Kosna. von Brod nach Sarajevo verlegte 1. Infanterie-Truppen-Division hatte ihre neue Bestimmung noch nicht erreicht. In der Zwischenzeit hatten aber an der unteren Bosna, in der Umgehung von Doboj, wo die 20. Infanterie-Truppen-Division nach ihrer Rückkehr von Dolnja Tuzla am 14. August bekanntlich wieder festen Fuss gefasst hatte, zahlreiche, mitunter sehr hartnäckige Gefechte stattgefunden. FML. Graf Szápáry war bei seinem Eintreffen an der Bosna, in der Nacht vom 14. auf den 15. August, von vornherein entschlossen, den Terrain-Abschnitt auf dem rechten Ufer dieses Flusses nächst der Einmündung der Spreöa festzuhalten und nur seinen Train auf das linke Bosna-Ufer zu dirigiren. In Folge dessen verfügte er schon in den ersten Vormittagsstunden des 15. August die Aufstellung einer Vorpostenlinie auf den südwestlichen, gegen die Bosna und Spreca abfallenden Ausläufern der Tribova-Betajn planina, unter deren Schutze auch die Erbauung einer Nothbrücke über die Bosna zu bewirken war. Zunächst hier, später aber auch in dem Terrain-Abschnitte südlich von Doboj, also auf beiden Ufern der Bosna und der Spreca, spielten sich von Mitte August bis Anfang September jene Kämpfe ab, welche die k. k. Truppen in flüchtig befestigten Positionen erst defensiv zu führen hatten, um schliesslich selbst angriffs- weise vorzugehen und die Insurgenten unter schweren Verlusten zum Rückzuge über die Spreca zu nüthigen. In unmittelbarer Verteidigung der Stellung von Doboj wurde am 15. August bei Svetlica, am 16. bei Stanic, am 19. bei Doboj, am 23. bei Grabska und Stanic, am 26. und 30. August bei Stanic und Grabska gefochten. Vom September angefangen gingen die seitherigen Vertheidiger auf verschiedenen Puncten zur Offensive über, und so kam es in den Tagen zwischen 4. und 6. September zu den Gefechten in der Tribova-Betain planina und bei Lipacj dann bei Potocani, Tekucica und Kosna. Die Verluste in diesen, sich auf einem relativ beschränkten Raume abspielenden Kämpfen konnten naturgemäss keine geringen sein; sie bezifferten sich an Todten und Verwundeten auf 1011 Mann, darunter 32 Officiere. Jene der Aufständischen sind ebensowenig bekannt geworden als die Stärke der letzteren; nachdem ihr Führer Mehemed Effendi, der Mufti von Taslidza, seine Versuche, die Kaiserlichen
