Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878

560 Die Occupation Bosniens und der Hercegovina weise am frühen Morgen des 16. August in so ansehnlicher Stärke vor dieser Stadt, dass sie dieselbe vollständig einzuschliessen und die Besatzung zum Rückzuge in die Citadelle zu zwingen ver­mochten. Das Bestreben, dieselbe zu entsetzen, führte zu einer Reihe von Zusammenstössen, welche sich in dem zerklüfteten Ge­lände im Norden und Nordwesten von Stolac abspielten und mit dem umfassenden Zurückdrängen der Insurgenten zum Abschlüsse gelangten. Das bis dahin in Domanovic gestandene 19. Jäger- Bataillon unter Major Klobus wurde am 16. August Nachmittags angewiesen, mit den beihabenden zwei Geschützen gegen Stolac vorzurücken und das Eintreffen der aus dem Lager hei Podvelez aufbrechenden eigenen Brigade zwischen Kremenac und Poprat abzu­warten. Als die Colonne bei dem ungefähr fünf Kilometer östlich oiadinici. von Domanovié entfernten Orte Oladinici anlangte, wurde sie heftig beschossen und es bedurfte eines dreiviertelstündigen Feuer­gefechtes, in das auch die beiden Geschütze eingriffen, um die Aufständischen gegen Prenj und Kremenac zurückzudrängen. Im Verlaufe der Nacht durch kleinere feindliche Abtheilungen wieder­holt beunruhigt, wurde das auf einer dominirenden Höhe lagernde Bataillon am 17. August schon um 51/2 Uhr Morgens in der Front und allmählich auch in beiden Flanken von überlegenen Kräften “iaC- angegriffen. Es gelang den Abtheilungen unter Major Klobus nicht ohne Mühe, die vehementen Vorstösse der zahlreichen Gegner ab­zuwehren und auch nachdem das gegen 7 Uhr Morgens erfolgte Eintreffen des GM. Schluderer mit dem 3. Kaiser-Jäger-Bataillon und der Gebirgs-Batterie die dem linken Flügel des Detachements Klobus zugedachte und bereits in Angriff genommene Umfassung vereitelt hatte, gaben die Aufständischen ihre offensiven Absichten noch lange nicht auf. Wiederholt gingen sie unter wildem Allah­geschrei stürmend gegen einzelne Puncte der kaiserlichen Stellung vor und erst gegen 5 Uhr Nachmittags konnte GM. Schluderer das Gefecht, welches den Truppen 3 Todte, 16 Verwundete und 3 Pferde gekostet hatte, einstellen lassen. Um 8V2 Uhr Abends langte auch das 3. Bataillon des 32. Infanterie-Regiments im Biwak bei Crnici an, nachdem es auf dem Vormarsche von Podvelez dahin mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen und sich in der Nähe von Domanovic auch bewaffneter

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