Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878
Dubosnica. einer letzten Anstrengung unzweifelhaft gelungen wäre, sich schliesslich auch noch Dolnja Tuzla’s zu bemächtigen. Das Divisions- Commando glaubte auf dieser Forcirung aber umso weniger bestehen zu sollen, nachdem die Munition zur Neige ging, die einzige zur Verfügung stehende Nachschubslinie nichts weniger als gesichert war und der Aufstand unter Antheilnahme des regulären türkischen Militärs augenscheinlich ganz Ost-Bosnien und die Po savina ergriffen hatte. Diese Erwägungen im Vereine mit der Erkenntniss, dass selbst eine Besetzung und Behauptung Dolnja Tuzla’s — wenn die letztere überhaupt möglich wurde — ihn der Lösung der übernommenen Aufgabe nicht näher bringen würden, mussten FML. Graf Szápáry zu dem Entschlüsse drängen, das Erkämpfte vorläufig aufzugeben und nach Gracanica zurückzugehen. Um 3 Uhr Nachmittags ergingen die entsprechenden Weisungen zum successiven Abbrechen des Gefechtes an die Truppen und gelangten zunächst auf dem, am weitesten vorgedrungenen linken Flügel zur Ausführung; doch brach der Abend herein, bis die letzten Abtheilungen sich in die Marsch-Colonne einfügen konnten, nachdem die Aufständischen in dem Masse lebhafter nachdrängten, als sie die rückgängige Bewegung ihrer Gegner- gewahr wurden und wiederholt zurückgetrieben werden mussten. Der Verlust an den beiden Gefechtstagen vor Dolnja Tuzla betrug an Todten: 3 Officiere, 28 Mann, an Verwundeten: 9 Officiere, 170 Mann, an Vermissten: 5 Mann. Der Marsch der Division von Dolnja Tuzla nach Dubosnica erfuhr keine weitere Behelligung und am 11. August gegen 4 Uhr Morgens traf dieselbe daselbst ein. Doch schon 2 Stunden später wurden die Vorposten im Spreca-Thale neuerdings angegriffen und als das Gros der Division am Nachmittage den Weitermarsch antrat, hatte die Nachhut sich so heftiger Vorstösse seitens der Aufständischen zu erwehren, dass sie sich erst gegen 9 Uhr Abends und nach einem Verluste von 11 Todten, 51 Verwundeten und 5 Vermissten wieder mit dem Gros vereinigen konnte, mit welchem sie am Morgen des 12. Gracanica erreichte. Dieser Tag verging ruhig und erst am 13. August um 1 Uhr Nachmittags schritt der Gegner auf verschiedenen Puncten w-ieder zum Angriffe. Das Ge-