Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Feldzug des Jahres 1809

Der Feldzug des Jahres 1809. 331 dem Berge Kita entsendet wurden, befand sich dieser wichtige Punct bereits im Besitze des Feindes; GM. Stoicbevich, der per­sönlich zwei Compagnien herbeiführte, gerieth in Gefangenschaft und Obrist Rebrovich, welcher das Commando übernahm, musste den unvermeidlich gewordenen Rückzug antreten. Er suchte mit dem Centrum und der Artillerie den Zermanjski Klanac zu er­reichen, während Hauptmann Gersdorf mit den Truppen, die auf dem Berge Kita gefochten hatten, kämpfend über Pribudic nach Popina retirirte und den Rückzug des Centrums deckte. Das Treffen auf dem Berge Kita hatte den Oesterreichern an Todten, Verwundeten und Gefangenen 1000 Mann gekostet und auch Hauptmann Hrabovsky war durch die Brigade Delzons, welche sich wieder gesammelt hatte, vom Haupt-Corps abgeschnitten worden. Es erübrigte ihm nur, sich über Türkisch-Croatien nach Gospiö durchzuschlagen, und auf seinen forcirten Märschen sammelte er so viele Versprengte, dass er aus denselben sieben Compagnien for- miren konnte. Obrist Rebrovich erwartete in der Position von Zermanjski Klanac die Ankunft des Feindes, welcher sich am Morgen des 17. Mai zeigte. Offenbar von einem Verräther geführt, stiegen die Franzosen an der Gebirgslehne gegen Velika Popina herab. Diese Bewegung liess errathen, dass der Gegner dem österreichischen Corps bei Gracac zuvorkommen wolle, weshalb Rebrovich den Rück­zug gegen diesen Ort anti-eten musste. Unter fortwährendem Ge­plänkel der Nachhut erreichte das Corps um 4 Uhr Nachmittags die Stellung bei Grab (vor G raöac), wo es zu einem allgemeinen Hand­gemenge kam, das für die Franzosen von empfindlichen Verlusten begleitet war. Marmont, der selbst leicht verwundet worden, musste sich aus dem Gefechte entfernen. Am 18. Mai um 3 Uhr Morgens setzten die Oesterreicher, die sich mit grosser Bravour bis 11 Uhr Nachts geschlagen hatten, den Rückzug fort und gelangten am 19. nach Gospic, wo nach einigen Stunden auch Hauptmann Hrabovsky mit seinen Versprengten einrückte. Hier traf Rebrovich Anstalten zu einem nachdrücklichen Widerstande. Das Corps nahm in zwei Treffen bei Bilaj Stellung und brach die Brücken bei Berleta über die Jadova und bei Ribnik über die Lika ab. Am 21. Mai Morgens rückte der Feind zum Angriffe vor und focht bis zum Eintritte der Dunkelheit gegen die Grenzer, welche den Berg Kita. Grab. Gospiú.

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