Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 437 zusetzen. In diesem kritischen Augenblicke traf, vom Obersten Lang aus Vilova gesendet, eine Dragoner-Division mit einer halben Cavallerie-Batterie auf dem bedrohten Puncte ein. Nach einigen wirksamen Kartätschenlagen schritt Oberlieutenant Maltzahn zur Attaque und warf die Ungarn in den Sumpf zurück. Nun ging auch Knicanin mit dem Reste seiner Infanterie und den herbei­eilenden bunt bewaffneten Bewohnern von Mossorin zum Gegen- stosse über. Die Ungarn warteten diesen indessen nicht mehr ab, sondern unterhielten bis 8 Uhr Abends ein effectloses Geschütz- feuer und wichen dann in eine Stellung bei Gyurgyevo zurück. Die Kaiserlichen hatten 33 Mann, die Ungarn mindestens 1000 Mann verloren. Am Nachmittage des 23. Juli wurde der bei Kamen auf­gestellte schwache kaiserliche Posten vom linken Theiss-Ufer aus von 2 Bataillonen und 1 Batterie beschossen. Er musste seine Auf­stellung verlassen und war eben im Rückzuge nach Mossorin be­griffen, als aus Titel der Generalstabs-Hauptmann Fischer mit einer Compagnie und einer halben Cavallerie-Batterie eintraf und Alles wieder auf den verlassenen Posten zurückführte. Als der Gegner auf einem aus Szegedin gekommenen Dampfer die Theiss übersetzen wollte, nöthigten ihn einige Schüsse der Halb-Batterie, sein Vorhaben aufzugeben. Auch der Brückenkopf bei Perlasz wurde am 23. Juli um 4 Uhr Nachmittags angegriffen. Doch auch dieser, sowie ein zweiter Angriff, der am folgenden Morgen um 3 Uhr unternommen ward, wurden nach einem kurzen Gefechte abgewiesen. Um die Zeit, in welcher der FZM. Haynau, zwischen dem 19. bis 21. Juli, die k. k. Donau-Armee in Pest sammelte, um mit derselben Temesvár zu entsetzen und der bedrängten Süd-Armee Luft zu machen, war die Aufstellung und Vertheilung der geg­nerischen Streitkräfte folgende: Die Armee Görgei’s, 24.000 Mann und 140 Geschütze, befand sich auf ihrem meisterhaft ausgeführten Rückzuge über Losoncz, Rima-Szombat und Miskolcz nach dem Sajó, wobei sie theilweise von der kaiserlich russischen Haupt-Armee verfolgt wurde. In der Festung Komorn waren unter Klapka 20.000 Mann mit 66 Feldgeschützen verblieben. Kamen. Perlasz. 30*

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