Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 433 7. Februar erfolgte Erscheinen eines von Temesvár abgesendeten kaiserlichen Corps unter FML. Gläser machte der Belagerung ein Ende und setzte die Festung in den Besitz einiger Vorräthe an Proviant, Munition und Artillerie-Material. Kaum hatte FML. Gläser den Rückmarsch nach Temesvár angetreten, so schritten die Ungarn am 23. Februar neuerdings zur Belagerung, liessen aber vorläufig Neu-Arad unbesetzt und ermöglichten dadurch die Communication der Festung mit den Ortschaften auf dem linken Maros-Ufer. Am 2. April wurde die erste Parallele wieder eröffnet, am 7. Neu-Arad vom Gegner abermals besetzt und dadurch die vollständige Einschliessung der Festung bewirkt. Das Ende April erfolgte Austreten der Maros unterbrach zwar die Belagerungs­arbeiten, vermehrte aber die Krankheiten und die Sterblichkeit unter der, Mangel leidenden, Besatzung, deren Verbindung mit Temesvár vollständig unterbrochen war. Nach dem Ablaufen des Hochwassers begannen die Ungarn die Belagerung und Beschiessung der Festung von Neuem, dieselbe blieb aber ziemlich erfolglos, so zwar, dass FML. Berger das Geschützfeuer erst am 21. Mai, nach Ablauf eines vollen Monats, erwidern liess. Als die Noth immer höher stieg, die Munition auf die Neige ging und der Festungs-Commandant durch ausgesendete Officiere die Ueber- zeugung gewonnen hatte, dass auf einen Entsatz nicht mehr zu hoffen sei, wurden die Capitulations-Verhandlungen begonnen und am 27. Juni abgeschlossen. Die tapfere Besatzung verpflichtete sich 6 Monate laDg nicht gegen Ungarn zu kämpfen und räumte die Festung unter ehrenvollen Bedingungen. Anfangs Juli erhielt FZM. Jellachich die Nachricht, dass grosse feindliche Streitkräfte in der Gegend nördlich des Franzens- Canales erschienen seien. Am 5. Juli beorderte er den FML. Ottinger mit 2 Cürassier-Regimentern und 1'/3 Cavallerie-Batterien zur Vorrückung gegen Hegyes, um ganz sichere Nachrichten über die Stärke und die Absichten des Gegners einzuziehen. Noch an demselben Tage wurde FML. Ottinger in Gefechte mit über­legenen feindlichen Recognoscirungs-Abtheilungen verwickelt, am 6. Juli aber von 8 Bataillonen, 2 Divisionen Husaren und 3 Bat­terien energisch angegriffen. Der General ging hinter Hegyes zurück, beschränkte sich auf einen hinhaltenden Geschützkampf und trat sodann, vom Gegner unbehelligt, den Rückmarsch nachVerbász an. Hegyes.

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