Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

430 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Petrovác. Neusatz. Földvár. Szent-Tamás. theils niedergehauen. Die Kaiserlichen verloren in diesem Treffen 14, die Ungarn mindestens 1500 Mann. Da in der verödeten Ge­gend weder Lebensmittel noch Trinkwasser vorhanden waren, musste der Banus auf eine Verfolgung verzichten und sich damit begnügen, am 7. Juni ein Streif-Commando nach Petrovác zu entsenden, wo die Ungarn bedeutende Proviantvorräthe aufgehäuft haben sollten. Die Süd-Armee blieb mit dem linken Flügel bei Káty stehen, schob jedoch am 8. Juni ihr Centrum nach Járek und den rechten Flügel nach Temerin und Gospodince vor. Perczel hatte sich nach dem Gefechte von Káty mit seinen Truppen nach Neusatz zurückgezogen, erkannte aber bald, dass er. von Szegedin und der Theiss bereits abgeschnitten, Gefahr lief, in Neusatz eingeschlossen zu werden. Um solches zu vermeiden, ver­stärkte Perczel die Besatzung von Peterwardein durch ein Ba­taillon und rückte am 8. Juni über Petrovác hinter den Franzens- Canal. Bei dieser Bewegung stiess er auf das Detachement, welches FZM. Jellachich gegen Petrovác entsendet hatte, konnte aber nicht verhindern, dass letzteres nach einem bedeutungslosen Ge­fechte mit mehreren beladenen Proviantwagen zu der Armee einrückte. Da die Besatzung von Peterwardein ihre Lebensmittel aus Neusatz bezog, befahl FZM. Jellachich den Angriff auf diese, durch 5 Erdwerke gesicherte Stadt. In der Nacht des 11. Juni wurden drei Colonnen zum Sturme formirt, während die Cavallerie- Division Ottinger und die Infanterie des FML. Dietrich eine Stellung nördlich von Neusatz bezog, um einem etwaigen Angriffe von dieser Seite zu begegnen. In weniger als einer Stunde war Neusatz erstürmt und der Feind, dem 180 Gefangene abgenommen wurden, in die Festung gedrängt. Aus dieser begann bei Tages­anbruch ein so heftiges Geschützfeuer, dass Neusatz in Flammen aufging und die Geschütze der Kaiserlichen aus der Brandstätte herausgezogen werden mussten. Am 15. Juni rückte die Süd-Armee bis an den Franzens- Canal. Der äusserste rechte Flügel derselben, die Brigade Grammont, nahm nach einem unbedeutenden Gefechte mit den feindlichen Vorposten Földvár und die Division Dietrich besetzte nach kurzem Geschützkampfe die Trümmerstätte von Szent-Tamás und liess in Turia ein Detachement zurück. Am 16. und 17. Juni

Next

/
Thumbnails
Contents