Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 421 dann endete, als die an vielen Stellen auflodernden Flammen den Ort in einen Schutthaufen verwandelt hatten. Die Serben verloren, ungerechnet die auf der Flucht oder in den Häusern Getödteten, 2000 Mann, 5 Geschütze, viele Fahnen und eine grosse Menge von Waffen. Der Verlust der Ungarn mochte allein an Todten gegen 200 Mann betragen haben. Nachdem am 6. April die Demolirung der Schanzen bei Szent- Tamás erfolgt war, wandten sich die ungarischen Truppen in zwei Colonnen gegen den Tschaikisten-District. Oberst Gál mit der einen besetzte Csurog, um Földvár und Beese, sowie das linke Theiss-Ufer zu beobachten. Die zweite Colonne, von Perczel selbst geführt, marschirte über Turia und Nadály, welche Ortschaften in Flammen aufgingen, gegen die grossen Römerschanzen bei Gospodince. Am 7. April erschien er vor diesem von 5000 Serben mit 12 Kanonen besetzten Orte. Nach einer vierstündigen, lebhaften Kanonade gingen die Ungarn zum Sturme über, der mit dem Rückzuge der Vertheidiger gegen Titel endete und 8 Geschütze und 3 Fahnen in den Händen der Sieger liess. Die Husaren ver­folgten die weichenden Serben bis Josephsdorf (Zsablya). Statt die geschlagenen Gegner mit Energie zu verfolgen, beging Perczel den Fehler, in ganz entgegengesetzter Richtung und wieder nach Csurog zu marschiren, wodurch die Serben einen solchen Vorsprung gewannen, dass an eine schnelle Eroberung des Plateaus von Titel nicht mehr zu denken war. Erst am 11. April concentrirte Perczel seine Truppen wieder bei Josephsdorf und am folgenden Tage wurde der Marsch gegen Titel angetreten. Um diesen Vorstoss zu unterstützen, rückte eine combinirte Colonne der Peterwardeiner Besatzung am 12. April nach Katy vor, schlug daselbst ein serbisches Detachement in die Flucht, nahm demselben ein Geschütz ab und vereinigte sich mit der Haupt-Colonne, welche bis Kovil-Szent-Iván vorgerückt war. Die Serben hatten indessen die nur auf Dämmen zugäng­lichen Ortschaften Vilova und Mossorin mit 8000 Mann und 30 Geschützen besetzt und den kriegserfahrenen Knicanin aus dem Fürstenthume Serbien herbeigerufen. Letzterer, der von Vilova aus das Lager der Ungarn einzusehen vermochte, liess dieses noch am 12. April Nachmittags aus schweren Geschützen beschiessen und beschloss, als die Kanonade der Entfernung wegen wirkungslos 29* Gospodince. Vilova. Mossorin.

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