Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 413 den GL. Sass mit 600 Reitern und 2 Geschützen gegen Torna, in dessen Nähe sich ungarische Landsturmhaufen herumtrieben. GL. Sass zersprengte am 6. Juli bei Hős zűrét eine Abtheilung bewaffneter Bauern, welche von den verfolgenden Russen grössten- tbeils niedergehauen wurde. Im Rücken und in den Flanken der vorrückenden russischen Armee sammelten sich bewaffnete Haufen, welche die Verbindungen zu stören drohten. Am 7. Juli Nachts wurde ein österreichisches Bataillon bei Béla unweit Késmárk angegriffen und zum Rück­züge gezwungen. Der russische GM. Nossow, der von Jordanow in die Zips beordert war, vereinigte sich mit diesem Bataillon und nahm Béla, Késmárk und Leutschau in Besitz. Am 9. Juli wurde sogar das in Delatyn bei Kolomea in Galizien stehende Bataillon, von Insurgenten angegriffen, schlug aber im Vereine mit dem galizischen Landsturm die Gegner nach einem kurzen Gefechte wieder über die Grenze zurück Der FM. Fürst von Warschau liess mittlerweile den Vor­marsch gegen Pest und Waitzen fortsetzen, um mit der österrei­chischen Haupt-Armee in Verbindung zu treten, was auch am 12. Juli in Pest erfolgte. Dagegen wurde das 4. Corps von De- breczin wieder nach Miskolcz zurückgezogen. Die Bewegung der neugebildeten, mittleren Theiss-Armee unter Perczel nämlich ver- anlasste die russische Heeresleitung, ihre Streitkräfte am 14. Juli folgende Aufstellung beziehen zu lassen: Des 2. und 3. Corps bei Hatvan, die Avantgarde des 3. Corps unter General-Lieutenant Sass bis Duka unweit Waitzen vorgeschoben und das 4. Corps bei Kápolna. Am 15. Juli traf die aus Komorn abmarschirte Armee Görgei’s auf das in Waitzen befindliche russische Detachement und trieb selbes aus der Stadt. Als um 1 Uhr stärkere russische Abtheilungen von Hatvan her vor Waitzen eintrafen, gingen die Ungarn plänkelnd zurück und ihr 1. Armee-Corps nahm eine treffliche Stellung hinter dem Eisenbahn-Damme. Nach einer lebhaften Kanonade ging gegen drei Uhr der rechte russische Flügel zum Angriffe vor und bemächtigte sich der Weingärten. Die Lage der Ungarn war bereits eine sehr bedenkliche geworden, als um 4 Uhr ihr 3. Armee-Corps eintraf und das Gefecht wieder zu ihren Gunsten wendete. Um 7 Uhr versuchte die russische Reiterei den unga­Hoszurét. Béla. Delatyn. Waitzen.

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