Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)

Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)

■■■ Das Friedensgeschäft hingegen belangend, beobachte zu­vörderst, dass in dem von Hyndford verfassten Conventions- Project einige Artikel enthalten, wodurch einestheils die Handlung beschwerlicher gemacht worden sein dürfte und anderentheils allein jenes, was dem König von Preussen vortragend ist, nicht aber das reciproque in Ansehung Meiner ausbedungen werden wolle. Hiernächst habe aus den vom Grafen Browne überbrachten Puncten ersehen, dass sich der König von Preussen zu Jenem, was zur Sicherheit der unter seiner Botmässigkeit zu verbleiben habenden Privatorum den Artikeln einverleibt worden, nicht ein­verstehen wollen; wo doch die Amnestie eine noth wendige Folge jeden Friedens, anbei eine schwere Gewissenssache ist, selbst die Hände zu bieten, dass die, scr Mir ihre Treu erwiesen, aufgeopfert werden sollten. Zugleichen habe aus Euren Berichten nicht ersehen, oh be­sagter König zur Uebernehmung der Ratae an Schulden sich anheischig machen will, oder nicht; wo doch dieser Punct gleich­falls von grosser Wichtigkeit ist. Noch mehr aber bin dadurch betroffen worden, dass nach sein, des Königs, Antrag die Sachen gegen eine so namhafte, von England und Russland zu gewährende Cession, nicht nur nicht verbessert, sondern ehender verschlimmert würden. In der Kaiser­wahl verbliebe derselbe fest bei Kur-Bayern. Von Frankreich lasse er sich nicht trennen. In Ober-Schlesien und Mähren sollten ihm die Winterquartiere angewiesen werden. Und die in des Goltz letzterem Schreiben von dem General-Frieden geschehende Erwähnung zeigt klar an, dass er, König, untereinstem auch auf Opfer für seine Alliirte anträgt; wo doch die einzige Ursach, um sich mit ihm zu setzen, darin bestehen könnte, um destoweniger an andere abtreten zu dürfen. Wie also die Sachen liegen, ist weder Nutzen, noch Sicher­heit von dem Vorschlag anzuhoffen, und gleichwohl hätte man auf ewig seine Gerechtsame auf ein so ansehnliches Land wie Unter-Schlesien ist, zu vergehen. Ja man Uberkäme nicht einmal andurch freiere .Hände gegen Frankreich und Kur-Bayern zu operiren, sondern Preussen vielmehr mehrere Leichtigkeit, durch seine Ausbreitung in Ober-Schlesien und Mähren einestheils Un­ruhen in Ungarn zu erwecken, und anderntheils durch sothane

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