Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)
Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)
262 D uncker. denn dieser elenden Quartiere wegen, werden Sie, hoffe ich, mir gegenüber nichts mehr erwähnen. Wir werden einige Bewegungen machen, das möge jedoch den Herrn Marschall nicht beunruhigen. Er wird wohl selbst sehen, dass das nichts zu bedeuten hat. Es genügt, Ihnen zu sagen, dass wir die Rückkehr Ihrer Couriere abwarten werden. 1) FM. Graf Neipperg brachte am selben Tage noch der Königin diese Zuschrift zur Kenntniss und sagt in seinem diesbezüglichen Berichte: „Halten nun E. k. M. den Inhalt genehm, und sähen sich anderer Umstände halber veranlasst, dass mit dem König von Preussen auf die inbegriffene Art gegen Cedirung Unter-Schlesiens inclusive der Stadt Neisse und Ueberlassung der Winterquartiere in Ober-Schlesien der Vergleich getroffen, und auf die preussischer- seits anerbotene Weise unterdessen versichert werden solle, so wäre ohne aller unterthänigster Massvorscheibung nicht die geringste Zeit zu verlieren, hierüber mir Dero Allerhöchste Willensmeinung zu eröffnen, um alsobald zum Werk schreiten zu können. Wären hingegen die preussischen Propositionen nicht einzugehen, sofort von der Friedenshandlung abzubrechen, und den Krieg hier zu Land fortzuführen, so bitte mich ebenfalls hierüber auf das Fördersamste zu belehren und positive Befehle mir zu ertheilen, allerunterthänigst versichernd, dass dasjenige, so E. k. M. hieraus zu wählen und mir Allergnädigst zu verordnen geruhen, nach dem Buchstaben auf das Genaueste zu erfüllen besorgt sein werde. Nur Eines habe hiebei allerunterthänigst zu erinnern, dass wann E. k. M. das letztere, nemlich die Fortführung des Krieges dieser Enden belieben sollten, ohne geringsten Zeitverlust die gehörigen Verfügungen, wie schon allerunterthänigst gebeten, allerseits zu machen wären, dass mir mit der Subsistenz für Mann und Pferd an die Hand gegangen und ausgeholfen, nicht minder auch solche Mass genommen werde, dass es mir an baarem Geld in Zukunft zum Unterhalt der Truppen nicht fehlen möge, all- dieweilen in entstehendem Fall daraus bereits allerunterthänigst angeführtermassen nichts als üble Folgerungen erwachsen würden und ich sähe auch kein anderes Mittel übrig, als mich mit dem !) H. H. u. St.-A. Friedens-Acten, Fase. 23, Abschrift, darnach abgedruckt in „Polit. Corresp.“ I, Nr. 533. Französisch.