Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Neue Folge, 1891)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. (Fortsetzung). Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien

Sokol. Radujevac. dieselbe zur Uebergabe auf. GFWM. Doxat, der mit Lebensmitteln kärglich versehen war und an Trinkwasser Mangel litt, erbat sich vom FM. Seckendorf Instructionen, capitulirte aber, als eine statt­liche feindliche Armee Nisch vollends eingesehlossen hatte, schon am 16. October gegen freien Abzug der Besatzung. Um die gleiche Zeit endete auch die von dem GFWM. Grünne mit raizischen Milizen versuchte Blokade des Schlosses Sokol, süd­östlich von Zvornik. Als ein türkisches Corps von 5—6000 Mann von der Drina her sich näherte, musste Grünne die begonnene Belagerung in Eile abbrechen. Mittlerweile hatte das feindliche Gros den Timok gegenüber von Rabdin überschritten, die schwachen kaiserlichen Vorposten zurückgeworfen und war zum Angriffe auf die Stellung des FM. Khevenhüller bei Radujevac vorgerückt. Der kaiserliche General hatte seine Truppen aber rechtzeitig in Schlachtordnung gestellt und wies die wiederholten Angriffe der feindlichen Uebermacht ab. Als eine türkische Umgehungs-Colonne am 28. September im Rücken der Stellung erschienen war, machten die zunächst befind­lichen kaiserlichen Abtheilungen »Kehrt« und trieben durch ihr überlegenes Feuer die Feinde in die Flucht. Da aber zu befürchten stand, die feindlichen Truppen könnten das schwache Corps Kheven- hüller’s umgehen und demselben durch die Besetzung der Defiléen bei Kusjak den Rückzug abschneiden, führte der kaiserliche General seine Truppen längs der Donau bis Brza-Palanka, wo er am 30. September mit der Infanterie ein Lager bezog, während die Cavallerie nach Grabovica weiter marsehirte. Gleichzeitig bestand das Kriegsschiff »St. Karl« unter seinem Capitän Merlo am 29. und 30. September und 1. October rühmliche und erfolgreiche Gefechte gegen die weit überlegene feindliche Flottille. Bei Brza-Palanka verblieben die kaiserlichen Abtheilungen, bis der Feind diese Stellung tournirte, worauf dieselben am 6. November über Kladova nach Sip zurückgingen und am 9. bei Fort Elisabeth die Donau übersetzten. Bei diesem Uferwechsel gingen die beiden Kriegs­schiffe, welche unmöglich weiter stromaufwärts gebracht werden konnten, verloren, indem die Kaiserlichen sich gewungen sahen, sie zu versenken. Als der Feind über die Donau nachfolgte und gegen Mehadia vorrückte, musste der GFWM. Salm am 13. No­vember auch noch die Magazine bei Orsova in Brand stecken. Ein

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