Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)
Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)
60 Wetzer. halben Tag zwischen dem Dorf Wittelsheim und dem Schlosse Starfeld1)............in Embuscade, bis endlich der Herzog von Lothringen, welcher nicht gewusst, dass wir ihm so nahe gewesen, mit seiner Armee aus den Quartieren aufgebrochen, bei Sennlieim über die Brücke marschirt und sich auf dem Ochsenfeld — einer also genannten Haide — in bataille gestellt. Derowegen Iliro fürstl. Gnaden demselben mit starker Resolution entgegen gezogen, dem Feind zur linken Hand mit der Cavallerie in die Flanken gangen, denselben linken Flügel der Cavallerie dergestalten chargiret, dass er alsobald in die Flucht geschlagen und von den Rheingräfischen bis vor die Stadt Thann verfolgt, auch viel niedergemacht und gefangen worden.* 2) Hierzwischen ist des Feindes rechter auf unsern linken Flügel der Cavallerie anmarsehirt und hat stark auf denselben getroffen, indem aber Ihro fürstl. Gnaden Herzog Bernhard die andern Reiter wieder zusammengebracht, sind Sie mit denselben des Feindes Cavallerie, hinter der Infanterie vorbei, in den Rücken gangen und haben also dieselbe ganze Cavallerie, mit ihrem grossen Verlust, aus dem Felde geschlagen, die Infanterie aber hat hierzwischen tapfer gefochten und mehr als zwei Stunden gegen uns allein in dem Felde gestanden und sich mit Schiessen und Anderem über die Massen gcwehret.« Die Berichte lassen nicht ganz klar die Entwicklung des Treffens erkennen, aber es gibt einen Moment, da die Lothringer die schwedischen Geschütze nahmen und »stracks anfänglich unsere (die schwedischen) 600 Mann zu Fuss, so der Obristlieutenant Eckhardt vom Hodiova’schen oder »rothen« Regiment commandirt, über einen Haufen geworfen und in die Flucht geschlagen worden.«3) Ein aus lothringischer Quelle stammender Bericht4) des Com- mandanten zu Lützelburg, GWM. Beck, an Piccolomini sagt darüber, die lothringische »Reiterei sei ohne Erwartung einiger Charge als*) Vielleicht Staffelfeiden. 2) v. <3. Grün. Es erscheint hier also auch noch das Regiment Rheingraf, welches aber wohl seit dem Tode des Rheingrafen bei Rheinfelden auch unter neuem Namen Vorkommen dürfte. 3) v. d. Grün. 4) K. A. 1638. X. 13. 302