Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)
Kriegs-Chronik Österreich-Ungarns. I. Theil. Der nordwestliche Kriegsschauplatz: Böhmen, Mähren, Schlesien (Mit eigener Paginirung) - Der Krieg 1866 gegen Preussen
164 Der Krieg 1866 gegen Preussen. Die preussischen Abtheilungen wurden überall überwältigt und grösstentheils zu Gefangenen gemacht, endlich auch noch die Eisenhahnbrücke erstürmt. Am 29. Morgens traf das Streifcorps mit 5 Officieren und 142 Mann an Gefangenen wieder in der Festung ein. Inzwischen sammelte sich die preussische Armee zwischen Wölkersdorf und Stampfen, um die Donau bei Pressburg zu forciren. Dieselbe zählte damals 200.000 Mann; während die Stärke der österreichischen Armee, welche sich zwischen Wien und Pressburg concen- trirte, 207.000 Mann Streitbare betrug. Preussen bildete aus ungai’ischen Kriegsgefangenen eine sogenannte „ungarische Legion“, um Ungarn zu insurgiren, während Österreich den Landsturm in den Gebirgsgegenden des östlichen Böhmens, dann Mährens und Schlesiens organisirte. Am 27. Juli wurde indessen der Präliminar-Friedensvertrag zu Nikolsburg unterzeichnet, welchem der definitive Fi’iede von Pi'ag am 30. August nachfolgte. — Östei’reich schied in demselben aus dem deutschen Bunde.