Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1885)
Hauptmann Gömöry von Gömör: Türkennoth und das Grenzwesen in Ungarn und Coratien während sieben Friedensjahren
während sieben „Friedensjahren“ von 1575 bis 1582. 171 Zum Schlüsse sei hier noch berührt, dass in den letzten Tagen des Monats März türkische Schaaren in Krain einbrachen und wiederholt die Stadt Mottling berannten. Die Belagerten sollen den Türken bei 2000 Mann getödtet haben, endlich erlagen sie jedoch der Übermacht. Um dieselbe Zeit fiel auch der Markt Kostei in des Feindes Hände ‘). Das Jahr 1579. Winter und Frühjahr verliefen ruhig. Diese Pause benützten die Grafen Georg Zrínyi, Franz Nádasdy und Balthasar Batthyány in ihren Bezirken zwischen Donau und Drau, desgleichen die Muster- Commissäre Hans von Auersperg und Wolf Freiherr von Thurn in Croatien, zu den umfassendsten Vertheidigungs-Vorkekrungen. Schon im April begannen die Feindseligkeiten von Neuem. Oweis Pascha mit 2000 Mann (aus den Besatzungen von Ofen, Pest, Hatvan und Berény) streifte gegen Erlau. Auf die erste Nachricht hievon rückten von der Besatzung der Stadt 200 Mann dem Feinde muthig entgegen. Am 5. kam es zum Zusammenstosse und es ist nicht zu verwundern, dass diese kleine Schaar der Übermacht weichen musste. Wacker hatte sie aber gekämpft, denn 70 Todte blieben von ihr auf dem Wahlplatz. Nach dieser Affaire war in Ober-Ungarn wieder etwas Buhe eingetreten, denn der am 10. und 11. September erfolgte Zug der Begs von Neograd, Szécseny und Fülek (Osman Aga* 2) mit 3000 Reitern gegen Kärpen (Karpfen) verlief belanglos. Dagegen währten die Kämpfe südlich der Donau bis zum Schlüsse des Jahres. Während des Monates April wurde ein kaiserliches Detachement, welches sich von Tihany 3) aus an das jenseitige Ufer des Plattensees zu Schiff begeben sollte, während der Überfahrt von einem Unwetter überrascht. Aus Bolondvár (?) herbeigeeilte türkische Abtheilungen hinderten die Landung, empfingen es mit Schüssen und tödteten drei Kriegsleute. Die Übrigen, welche zu Schiff entrinnen wollten, ertranken. Nach einer Buhe von mehreren Wochen „erschien am 16. Juni der Beg von Weissenburg vor Palota und forderte den Commandanten Thomas Pálffi zur Übergabe auf, welche Zumuthung derselbe jedoch mit Verachtung zurückwies.“ Im September fand zwischen der kaiserlichen Besatzung von Comar unter Sebastian Újlaki und den türkischen von Berzencze und Segesd bei Csákány ein Scharmützel statt.“ *) Unsere Denkschrift erwähnt dieser beiden Vorfälle nicht, wohl aber Dievitz in seiner Geschichte Krains. 3. Theil, pag. 66. 2) Wurde 1581 Aga zu Waitzen. Hofkriegsräthliches Protokoll 1581. s) In Tihany commandirte um diese Zeit Johann Songor. Mittheilungen des k. k. Kriegs-Archivs. 1885. 12