Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1883)

Die Kaiserkrönung Nikolaus I. von Russland 1826. (Aus den hinterlassenen Papieren des FML. Eugen Graf Haugwitz)

VI Kaiser Josef II. als Staatsmann und Feldherr etc. zweites wird auf der anderen Seite bei Leitmeritz versammelt, welches Aussig und bis gegen Peterswalde besetzt; ein drittes wird gegen die Lausitzer Grenze aufgestellt werden, unweit Weisswasser, welches die zwei Eingänge über Liebenau und Leipa zu beobachten haben wird. Da vermuthlich die mährische Armee ganz nach Böhmen werde gezogen werden mit Hinterlassung eines Corps von nur 12.000 Mann in der Gegend von Heidenpiltsch zur Deckung des Landes vor Streifereien und zur tüchtigen Besetzung der Stadt und Festung Olmütz, wenn Gewalt gegen sie gebraucht werden sollte, dann mit Versammlung einer hinlänglichen Cavallerie bei Prossnitz zur Deckung von Brünn und der Wiener Strasse, so hat man einstweilen schon einem corps intermediate den Befehl ertheilt, nach Leitomischel zu marschiren, um allda sowohl auf die eine, als auf die andere Seite mehr bei der Hand zu sein. Sobald aber kritischere Umstände eintreten, da der König in zwei Märschen durch das Glatzische in Böhmen unweit Königgrätz sein könne, so wird der übrige Theil von der mährischen Armee auch in Bewegung gesetzt und in nachstehende Corps das Ganze getheilt werden: Von Arnau bis Járom Sr und Smifitz an der Elbe blieben 26 Bataillone und 26 Escadronen leichter Cavallerie, dann 4 Bataillone Warasdiner in einer ganz vortheilhaften Lage, da an den Passagen der Elbe anjetzo wirk­lich mit einigen Verschanzungen gearbeitet wird, unter Commando des Prinzen Albrecht und des Feldmarschall Hadik stehen. In Leitmeritz und Aussig verblieben 12 Bataillone Infanterie, 4 Carlstädter und 20 Escadronen leichter Cavallerie unter Commando des Fürsten Carl Liechtenstein. In der Gegend von Weisswasser und Bakow verblieben 4 Bataillone Infanterie, 2 Bataillone Grenzer, 4 Escadronen Chevauxlegers, dann die Warasdiner und slavonischen Huszárén, in Allem 1500 Pferde unter Commando des FML. Samuel Gyulai. Am Kujetitzer Berg bei Pardubitz, um uns den Rücken vor Streifereien in unsere Magazine zu decken, blieben 2 Bataillone Grenzer mit 500 Carlstädter Huszárén unter Commando eines Oberst lieutenants, die Hauptarmee aber bliebe hinter Jicin zwischen Jungbunzlau und Jároméi entweder in Cantonnirung oder in zwei differenten Lagern flügelweise versammelt. Diese bestände aus 49 Bataillonen und 66 Escadronen. Alle unsere Magazine würden über die Elbe hinübergezogen und in dieser Lage würden die feindlichen Unter­nehmungen erwartet. Auf diese Art kann man aller Orten Widerstand leisten; man hat sich am mehresten von Königgrätz genähert, an der schlesischen Seite, da allda die Gefahr dringender zu sein scheint, dann bis durch Sachsen und die Lausitz die preussischen Truppen durchmarschiren, braucht es doch immer einige Zeit, allda aber kann es augenblicklich geschehen. Sollte der König mit seiner ganzen Macht über Nachod und Braunau eindringen, so kann die Armee in zwei Tagen das Corps von Prinz Albrecht vollkommen verstärkt haben und wird ein Angriff allda nicht leicht vorzu­sehen, ja nur zu wünschen sein. Dringt eine starke Armee durch die Lausitz herein, so marsehirt die Armee vorwärts gegen Reichstadt und Niemes. Hat das Corps bei Leitmeritz die beschwerlichen Eingänge von Sachsen, dann einen Theil von der Paschkopole nicht mehr souteniren können, so zieht es sich zurück über die Elbe bei Leitmeritz und bezieht das allda

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