Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)

Moriz v. Angeli, Major im k. k. Kriegs Archive: Der Krieg mit der Pforte 1736 bis 1739 - III. Der Feldzug 1738

409 Der Krieg mit der Pforte 1736—39. (Schluss)1). III. Der Feldzug von 1738. Alljjemeine Übersicht: Veränderte Situation. — Rákóczy und Bonneval. — Verhandlungen mit Russland. — Operationen der russischen Armee. — Friedens­vermittlungen. — Unternehmungen der Türken vor Eröffnung des Feldzuges: Einnahme von U z i c a (2t. März). — Gefecht bei Orsova (8. Mai). — Einnahme von Mehadia (27. Mai). — Belagerung von Neu-Orsova (12. Mai). — Ordre de bataille und Operations-Plan der kaiserlichen Armee. Oie Operati onen der Hauptarmee: Concentrirung bei Lugoshély. — Treffen bei Kornia (4. Juli). — Einnahme von Mehadia (9. Juli). — Entsatz von Orsova. — Rück­marsch der kaiserlichen Armee nach Belgrad: Operationen der Türken in Serbien. — Rückmarsch der kaiserlichen Armee nach Mehadia. — Rückzugsgefecht bei Mehadia (15. Juli). -— Kriegsrath in Karansebes. — Marsch nach Kubin und Semendria. — Capitulation von Orsova (14. August). — Marsch nach Belgrad. — Schluss der Operationen: Zustand der Armee nach der Ankunft in Belgrad. — Theilung der Armee. — Gefecht bei Belgrad (17. September). — Einnahme von Uj-Palanka durch die Türken (19. September). — Verlust und Wiederbesetzuug von Pancsova. — Vereinigung der Armee. — Marsch auf Pancsova. — Winterquartiere. — Ereignisse in Bosnien. — Schluss. Allgemeine Übersicht. Nach dem Schlüsse der militärischen Operationen des Feldzuges 1737 konnte weder der Kaiser noch die Zarin mit Befriedigung auf die Resultate der abgelaufenen Campagne zurückblicken. Nicht eine einzige ihrer Hoffnungen hatte sich erfüllt, keiner der hochfliegenden Pläne, um derentwillen man zum Schwerte gegriffen, war der Ver­wirklichung näher gerückt. Der Kaiser musste beträchtliche Theile des eigenen Gebietes räumen, — Russland bezahlte den momentanen Besitz Azows mit Verlusten aller Art, die den ungünstigsten Conse- quenzen eines verlorenen Feldzuges gleichkamen. Am schwerwiegendsten aber war wohl für beide Theile die Erstarkung des gemeinsamen Gegners, der sich nicht nur mit Vortheil seiner Feinde erwehrt, sondern trotz aller Bemühungen Russlands seinen Frieden mit Persien ge­schlossen hatte. Zu Beginn des Jahres 1738 konnte man sich über die nächsten Absichten der Pforte keiner Täuschung hingeben; Österreich, als Un­gefährlichster Gegner, musste sich nun auch des vehementesten Angriffes versehen. Gegen Ende des vorigen Feldzuges aufgefangene Depeschen ') Siehe Seite 247.

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